Korrupte Ödipus-Geschichte

In "Child’s Pose" versucht eine sehr dominante Mutter mit allen Mitteln, ihren schwachen Sohn vor dem Gefängnis zu bewahren. Calin Peter Netzer erhielt für den Film, der in einem korrupten Rumänien spielt, den Goldenen Bären.
Der Goldene Bär ging an "Positia Copilului" - auf Deutsch: "Die Stellung des Kindes". Darin erzählt der rumänische Regisseur Calin Peter Netzer eine psychologisch interessante Mutter-Sohn-Konstellation – vor dem Hintergrund einer durch und durch korrupten Gesellschaft.

Als ihr Sohn Barbu mit überhöhter Geschwindigkeit einen Jungen totfährt, versucht die erfolgreiche Architektin Cornelia die drohende Haftstrafe mit Schmiergeldern zu verhindern – durch Zeugenbestechung und finanzielle Ruhigstellung der Familie des Opfers. Eine reiche Frau, die weiß, wie man Menschen manipuliert. Ein zurückgenommener und schwacher, beinah resignativer Sohn und arme Menschen, die diesen beiden ausgeliefert sind.

Mit auf der Bühne war Ada Solomon, die Produzentin des Films, die sagte, sie sei eigentlich viel lieber Kämpferin als Siegerin – aber natürlich fühle sie sich sehr geehrt. Und sie fügte hinzu, dass sie derzeit unter den politischen Bedingungen in Rumänien, keinen Film auf diesem Niveau mehr drehen könnte. Schließlich dankte sie auch allen, die sie bei dem Film nicht unterstützt hätten. Das hätte sie stärker gemacht.

Den vollständigen Beitrag zum Wettbewerbssieger "Child’s Pose" können Sie bis mindestens 17. Juli 2013 als MP3-Audio in unserem Audio-On-Demand-Angebot nachhören.


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