Korruptionsaffäre

"Etwas faul in der Staatsordnung"

Erdogan Altindis im Gespräch mit Kirsten Lemke |
Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan entlässt einen Minister nach dem nächsten und verliert doch an Autorität. Erdogan Altindis, deutsch-türkischer Architekt aus Istanbul, spekuliert darauf, dass die internen Machtkämpfe zu Neuwahlen führen.
Eine Regierung im freien Fall: Auch der deutsch-türkische Architekt Erdogan Altindis glaubt, dass sich der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan nicht mehr lange an der Macht halten kann. Er hoffe, dass sich die Demokratie selbst regeln wird und spekuliert auf Neuwahlen.
Zurzeit sei die politische Situation im Land in einem desolaten Zustand. Es sei "etwas faul in der Staatsordnung". Einerseits überschreite Erdogan die Grenzen seiner politischen Macht und übe Druck auf die Justiz aus, andererseits fehle eine starke Opposition. Wer Widerstand gegen die Regierung leistet oder sie einfach nur kritisiert, müsse mit Bestrafung rechnen, sagt Altindis. "Es kann jeden treffen, der etwas gegen die Regierung oder die Ansichten der Regierung sagt."
Die Protestbewegung, die in diesem Jahr Demonstrationen am Gezi-Park in Istanbul organisierten, fühle sich momentan ohnmächtig. Altindis glaubt aber, dass die internen Machtkämpfe und Verwerfungen zum Ende der Regierung führen werden.
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