Kraft und Seele

Starke Frauen

Die Sopranistin Vivienne Segal im Jahre 1934 während einer CBS Radio-Sendung.
Starke Frauen sind keine Erfindung des 21. Jahrhunderts © Imago / UIG
Von Uwe Golz |
Brauchen wir einen Weltfrauentag? Auf jeden Fall - solange Männer Sprüche klopfen wie Stefan Raab: "Der Weltfrauentag ist auch der Tag, an dem die Waagen um 10 Kilo zurückgestellt werden!" Man sollte diesem Mann mit Coco Chanel antworten: "Die Schönheit brauchen wir Frauen, damit die Männer uns lieben, die Dummheit, damit wir die Männer lieben."
Der scheinbar ewige Kampf der Geschlechter wird nicht durch den einen Tag für die Frauen entschieden, auch nicht durch die Frauenquote. Längst sind die Frauen als gar nicht so heimliche Sieger aus diesem "Kampf" hervorgegangen. Oder wie es der Godfather of Funk, James Brown, ausdrückte:
"This is a man's world, but it wouldn't be nothing, nothing without a woman or a girl."
Diese berühmte Zeile aus dem Song "This Is A Mans World" sagt doch alles. Die ach so harten Männer schmelzen in den Händen einer Frau so schnell wie Kokosnussöl. Das alte und so berühmte Spiel von "Sex sells", Sex verkauft alles, haben zwar die Herren erfunden, doch die Frauen haben es perfektioniert. Was wäre die Popwelt ohne die Background-Sängerinnen, ohne die Tänzerinnen und ohne die damenhaften Stars, die sich in ihrer Weiblichkeit zuhause fühlen. Wenn dann noch echtes Talent dazu kommt, dann erleben wir einen Superstar – und mal ehrlich, von denen gibt es mehr weibliche als männliche.
Frauen-Power auf Solo-Pfaden
Gefeierte Solistinnen sind die Crème de la Crème des Pop-, Rock. Folk- und Klassikgeschäfts, sie stellen ihre männlichen Kollegen mit leichter Hand in den Schatten. Sie überzeugen durch ihre großartige Musikalität, ihre Eigenwilligkeit, Sensibilität und Ausstrahlung. Männer dagegen tummeln sich dann doch lieber im Rudel und mit ihren Kumpels in einer Band. Natürlich bestätigen die berühmten Ausnahmen diese Regel.
"Heute für morgen Zeichen setzen" heißt in Deutschland die Devise zum Internationalen Frauentag 2015. Frauen haben aber schon in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts ihre Zeichen für morgen gesetzt. Sie haben gleichberechtigt in den Jazzbands gespielt, sie haben den Blues gesungen und Männer immer wieder zum Träumen gebracht – das tun sie noch heute. Allerdings wenn gar nichts mehr ging, sind sie gegangen. Die Tipps dafür gehen auch sofort ins Ohr:
Du kannst einfach geh'n
Blas nicht in die Glut, Ruth
Weil streiten nicht gut tut
Mach die Tür zu, Sue
Lass ihn einfach steh'n
(aus "50 Tipps" von Ulla Meinecke)

Musikrätsel
Haben sie den Text vergessen oder was machen die Sängerinnen und Sänger da? In unserem Musikrätsel suchten wir einen Gesangsstil, der besonders im Jazz eine Rolle spielt:
Louis Armstrong hat sich Zeit seines Lebens als Erfinder des Scat-Gesangs feiern lassen. Verbürgt ist, dass er 1926 bei dem Song „Heebie Jeebies" scattete. Angeblich war ihm das Textblatt zu Boden gefallen und so begann er munter zu improvisieren. Doch schon zwei Jahre zuvor gab es Sänger, die lautmalerisch Instrumente nachahmten und dies auf Schellack festhielten. Diese Art des Singens erleichterte den Interpreten die Improvisation, da sie mit den Silben frei jonglieren konnten und nicht an Worte gebunden waren. Besonders im Swing, Bebop, Cool und Hardbop entwickelte sich der Scat-Gesang zu einer eigenen Kunstform. Ella Fitzgerald hat ihn perfektioniert, Al Jarreau und Gill Scott-Heron zu neuen Höhen getrieben. Und Cab Calloway hat mit seinem "Hidi Hidi Hidi Ho" (aus: Minnie the Moocher) ganze Säle zum Mitswingen gebracht und die Blues Brothers an die Spitze.

Radiorätsel
Die Auflösung des Radiorätsels finden Sie im Beitrag "50 Jahre und kein bisschen älter" von Uwe Golz. Hier entlang zum Nachhören.

Musikalische Histörchen vom 8. März zum Nachhören Teil 1 und Teil 2 
Rätselauflösung
Margaret Annemarie Batavio ist der Geburtsname von Peggy March. Die am 8. März 1948 in Lansdale, Pennsylvania, geborene Sängerin wurde in Deutschland mit dem Schlager "Mit 17 hat man noch Träume" zum Star, das war 1965 und sie war 17 Jahre alt. Es folgten Lieder wie "In der Carnaby Street" und „Memories of Heidelberg". 1969 zog sie von New York nach München, seit 1999 lebt sie wieder in den USA und kommt nur für Auftritte nach Deutschland. Ihr letztes Album erschien 2012 mit dem Titel "Always and Forever".

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