Kranke Fantasie

03.03.2013
Vier Streicher und vier Hände am Klavier - ein Streichquartett und ein Klavierduo treffen zunächst aufeinander und tun sich schließlich zusammen, um große rätselhafte Werke des Kammermusikrepertoires von Beethoven und Mendelssohn Bartholdy zu spielen.
Zweimal Hören ist dabei die Devise des Abends: Nach dem Streichquartett in D-Dur von Felix Mendelssohn Bartholdy, das sich übrigens deutlich an Beethoven orientiert, folgt die "Große Fuge" von Ludwig van Beethoven. Zunächst zu hören in der Urfassung für Streichquartett, dann in der ebenfalls von Beethoven erstellten Fassung für Klavier zu vier Händen.

Die Große Fuge gilt als sehr komplex und schwer verständlich. Die Zeitgenossen des Komponisten reagierten durchaus mit Kopfschütteln auf das Werk. Eduard Hanslick etwa, der wortgewaltige Wiener Kritiker und Brahms-Freund, sah es noch viele Jahre später als »ein merkwürdiges Document seiner gewaltigen, aber bereits seltsam kranken Phantasie".

Nach der Pause spielen das bekannte Berliner Artemis Quartett und das nicht weniger bekannte Klavierduo von Yaara Tal und Andreas Groethuysen wieder ein Werk von Felix Mendelssohn Bartholdy – alle Musiker vereinigen sich im Oktett Es-Dur op. 20. Ein geniales Jugendwerk des Komponisten, das durch dessen Begegnung mit Goethe angeregt wurde und heute noch in seiner geschliffenen und reinen Schönheit rätselhaft erscheint, nicht weniger in der ungewöhnlichen Transkription von Carl Burchardt.
Alte Oper


Alte Oper Frankfurt, Mozart Saal
Aufzeichnung vom 01.03.2013

Felix Mendelssohn Bartholdy
Streichquartett D-Dur op. 44/1

Ludwig van Beethoven
Große Fuge B-Dur op. 133
(Version für Klavier zu vier Händen)
Große Fuge B-Dur op. 133
(Originalversion für Streichquartett)

ca. 21:00 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
"Streichquartett und Klavierduo"
Ruth Jarre im Gespräch mit den Musikern

Felix Mendelssohn Bartholdy
Oktett Es-Dur op. 20
(Version für Streichquartett und Klavier zu vier Händen)

Artemis Quartett
Klavierduo Tal & Groethuysen