Kreye: Goebbelsvergleich ist stark überzogen
Andrian Kreye, Ressortleiter Kultur der "Süddeutschen Zeitung", hält den Goebbelsvergleich im Falle von Hollywood-Star Tom Cruise für schwer überzogen. Nicht nur bei den Scientologen, auch bei allen anderen Religionen gehöre Missionseifer zum Alltag. "Religion ist einfach etwas leidenschaftlich in Amerika und der Missionsgeist ein wenig ausgeprägter."
Man sollte zwar die Weltmachtansprüche von Scientology durchaus wachsam im Auge behalten. Die umstrittene Aussage von Cruise, er wolle die Welt säubern, müsse man im Zusammenhang mit dem Glauben der Scientologen sehen, wonach die Seelen der Menschen mit Seelen von Außerirdischen behaftet seien. Nach der Lehre von Scientology gelte es, sich von diesen zu befreien und deshalb gebe es auch ein Säuberungsritual, wie in anderen Religionen auch.
Das umstrittene Video von Cruise ist zwar schon vier Jahre alt, hat aber immer noch große Bedeutung, glaubt Kreye, weil Cruise ein wichtiger Sprecher von Scientology ist. Allerdings schränkte er ein, dass das schwer Emphatische bei Cruise' Auftritt für Amerikaner eher normal ist, da es Teil einer amerikanische Religionstradition sei. Er erinnerte an das Pathos der Baptistenprediger.
In der USA sorgt die deutsche Debatte kaum für Aufsehen, sagt Kreye. Überhaupt werde Cruise dort eher als Witzfigur gesehen und sorge für Belustigung. Er sei eher eine Art Britney Spears, jemand, der sich vor laufender Kamera selbst demontiert.
Allerdings glaubt Kreye, dass Scientology die Debatte in Deutschland als Werbung nutzt. So kann sie behaupten, dass sie in Deutschland, wo im Dritten Reich Menschen wegen ihrer Religion verfolgt wurden, wieder verfolgt werde. In Hollywood selber wird Scientology nicht so dubios betrachtet, weil es dort unzählige Sekten gibt.
Sie können das vollständige Interview mit Andrian Kreye bis zum 21.6.2008 in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören.
MP3-Audio
Das umstrittene Video von Cruise ist zwar schon vier Jahre alt, hat aber immer noch große Bedeutung, glaubt Kreye, weil Cruise ein wichtiger Sprecher von Scientology ist. Allerdings schränkte er ein, dass das schwer Emphatische bei Cruise' Auftritt für Amerikaner eher normal ist, da es Teil einer amerikanische Religionstradition sei. Er erinnerte an das Pathos der Baptistenprediger.
In der USA sorgt die deutsche Debatte kaum für Aufsehen, sagt Kreye. Überhaupt werde Cruise dort eher als Witzfigur gesehen und sorge für Belustigung. Er sei eher eine Art Britney Spears, jemand, der sich vor laufender Kamera selbst demontiert.
Allerdings glaubt Kreye, dass Scientology die Debatte in Deutschland als Werbung nutzt. So kann sie behaupten, dass sie in Deutschland, wo im Dritten Reich Menschen wegen ihrer Religion verfolgt wurden, wieder verfolgt werde. In Hollywood selber wird Scientology nicht so dubios betrachtet, weil es dort unzählige Sekten gibt.
Sie können das vollständige Interview mit Andrian Kreye bis zum 21.6.2008 in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören.
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