Der Iran hält sich raus
Die im Irak Krieg führende Terrorgruppe Islamischer Staat (ISIS) muss sich nach Ansicht des Nahost-Experten Henner Fürtig vorerst nicht vor einem Eingreifen des Iran fürchten.
Im Deutschlandradio Kultur sagte Fürtig, der Iran werde sich derzeit hüten, offensiv gegen die ISIS vorzugehen. Das würde zur nächsten Eskalationsstufe führen und den Vielvölkerstaat Iran gefährden, betonte der Hamburger Historiker. Sollten die Konflikte auf iranisches Staatsgebiet übergreifen, käme die Teheraner Regierung stark in Bedrängnis.
Zwei rote Linien für den Iran
ISIS werde auch in Teheran als große Bedrohung empfunden, sagte Fürtig. Für den mit dem Irak verbündeten Iran gebe es derzeit nur zwei rote Linien. Sollten die ISIS-Kämpfer die Staatsgrenze überschreiten, wäre das ein Kriegsgrund. Und auch ein weiterer Vorstoß auf Bagdad und die schiitischen Kerngebiete würde aufgrund der Bündnisverpflichtungen eine entsprechende Reaktion Teherans herausfordern.