Krieg in der Podestlandschaft
Die Premiere von Friedrichs Hebbels "Die Nibelungen" bildet einen vielversprechenden Auftakt der neuen Spielzeit an der Schaubühne Berlin.
Da kommt ein Holzfäller in eine gelangweilte Männergesellschaft. Er hat seine Axt mitgebracht. Die Klinge blinkt gefährlich, aber der Mann scheint milde. Sebastian Schwarz spielt den Siegfried als Kumpel aus dem Wald, der zwei jungen Damen die Köpfe verdreht. In Marius von Mayenburgs Inszenierung von Hebbels zu Lebzeiten erfolgreichstem Theaterstück sitzen Leute von heute auf einer aus Bühnenpodesten zusammengesetzten Steigung, vor der nichts weiter als ein paar einfache Stapelstühle stehen. Alles, was der Stoff an Fantasy, an operesker Urgewalt, an romantischem Wabern in der germanischen Gattungshöhle sonst hervortreibt, ist hier zugunsten einer schlanken, sprachbewussten und konzentrierten Aufführung getilgt.
In diesem Schauspielertheater um die ewigen Kriege zwischen Männern und Frauen gelingt in dem durchgängig jungen Ensemble vor allem dem hervorragenden Christoph Luser eine vielschichtige Charakterzeichnung des Hagen, aber auch der Gunther des Robert Beyer, ein nachdenkliches Kerlchen mit plötzlich und überraschend hervorbrechender Angriffswut, und Sebastian Schwarz als Siegfried überzeugen.
Am Ende, wenn sich Kriemhilds Hass auf die sich in einem Bündnis um Hagen zusammengeschlossenen Männer in ein gewaltiges Blutbad verwandelt hat, sitzt sie inmitten der Podestlandschaft und die rote Soße fließt und rieselt wie in einem modernen Springbrunnen um sie herum. Mayenburg leistet sich wenige starke Bilder, aber diese prägen sich ein in einer ansonsten ganz dem Wort vertrauenden Arbeit. Die Schaubühne beginnt ihre Spielzeit vielversprechend.
In diesem Schauspielertheater um die ewigen Kriege zwischen Männern und Frauen gelingt in dem durchgängig jungen Ensemble vor allem dem hervorragenden Christoph Luser eine vielschichtige Charakterzeichnung des Hagen, aber auch der Gunther des Robert Beyer, ein nachdenkliches Kerlchen mit plötzlich und überraschend hervorbrechender Angriffswut, und Sebastian Schwarz als Siegfried überzeugen.
Am Ende, wenn sich Kriemhilds Hass auf die sich in einem Bündnis um Hagen zusammengeschlossenen Männer in ein gewaltiges Blutbad verwandelt hat, sitzt sie inmitten der Podestlandschaft und die rote Soße fließt und rieselt wie in einem modernen Springbrunnen um sie herum. Mayenburg leistet sich wenige starke Bilder, aber diese prägen sich ein in einer ansonsten ganz dem Wort vertrauenden Arbeit. Die Schaubühne beginnt ihre Spielzeit vielversprechend.