Bewertung des Ukraine-Kriegs

Zäsur oder Zeitenwende?

106:11 Minuten
Eine Ukrainerin fährt mit dem Fahrrad an einem kriegszerstörten Häuserblock vorbei.
Krieg und Zerstörung sind in der Ukraine zum traurigen Alltag geworden. © picture alliance /dpa / Tass / Alexander Reka
Thea Dorn, Herfried Münkler und Sonja Zekri im Gespräch mit Korbinian Frenzel |
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Am 24. Februar griff Russland die Ukraine an. Etwa ein halbes Jahr später ziehen wir mit der Schriftstellerin Thea Dorn, dem Politologen Herfried Münkler und der Journalistin Sonja Zekri eine erste Bilanz: Wie hat der Krieg unsere Welt, unsere Werte verändert?
Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ist bisher kein Ende in Sicht. Drei Tage nach dessen Beginn sprach Bundeskanzler Olaf Scholz in seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag von einer "Zeitenwende".
Wir wagen im Gespräch mit der Schriftstellerin Thea Dorn, dem Politologen Herfried Münkler und der Journalistin Sonja Zekri eine erste Bilanz und diskutieren die weiteren Perspektiven.

"Ein völlig neues Gefühl von Verwundbarkeit"

Den Kriegsausbruch hätten alle als eine "Zeitenwende" empfunden, sagt Zekri. "Es war ein völlig neues Gefühl von Verwundbarkeit, vergleichbar vielleicht nur mit dem 11. September."
Für Münkler ist "Zeitenwende" ein typischer Politikerbegriff. Darin sei ein Element von Kontinuität enthalten, aber auch eine Wende, die das Destruktive ins Zentrum nehme. "Andererseits auch eine tiefgreifende Veränderung."
Drei Tage nach Kriegsbeginn mag das von Scholz geschickt gewesen sein, so Münkler. "Aber das, was wir erlebt haben, ist eher eine Zäsur, also ein wirklicher Schnitt." In grundlegenden Fragen der Politik müsse nun umgedacht werden.

Werte und Ideale des Westens

Für Dorn geht es im Kern um die Frage, ob der Westen die Kraft habe, seine Ideale zu verteidigen. Wenn man diesen Gedanken mit dem Begriff der "Zeitenwende" verbinde, bedeute es, dass der Westen jetzt beweisen müsse, ob er sie habe. Sie findet, man habe zu lange daran geglaubt, dass große Teile dieser Welt die westlichen Werte ganz selbstverständlich übernehmen würden.
In der Sondersendung geht es auch um einen Blick in die Zukunft und eine Annäherung an die große Frage: Wie endet dieser Krieg?
(gem)

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