Krimibestenliste

    Die zehn besten Krimis im August

    Der Schatten einer panischen Frau
    Spannung und Suspense - mit unserer Krimibestenliste garantiert. © imago/Photocase
    Deutschlandfunk Kultur und F.A.S. präsentieren die besten Krimis des Monats: Lisa McInerney ist mit "Glorreiche Ketzereien" auf den Spitzenplatz gesprungen. Neueinsteiger Joe Ide bietet in "Stille Feinde" schnellen Witz und schlauen Spaß.

    1 (10) Lisa McInerney: Glorreiche Ketzereien
    Aus dem Englischen von Werner Löcher-Lawrence.
    Liebeskind, 448 Seiten, 24 Euro

    Cover von "Glorreiche Ketzereien" von Lisa McInerney, im Hintergrund hält eine Frau schützend ihre Hand vor ihrem Gesicht.
    Cover von "Glorreiche Ketzereien" von Lisa McInerney, im Hintergrund hält eine Frau schützend ihre Hand vor ihrem Gesicht. © Liebeskind Verlag / imago / Pixsell
    Cork, Irland. Seniorin Maureen erschlägt einen Einbrecher mit einem Heiligen Stein. Die Leiche muss weg. Wie überhaupt alles, was den Anschein von Wohlanständigkeit stören konnte. Poetisch, direkt, kalt servierter schwarzer Humor: endlos die Spirale von gekränkter Ehre, Demütigung und Gewalt.

    2 (-) Joe Ide: Stille Feinde
    Aus dem Englischen von Conny Lösch.
    Suhrkamp, 398 Seiten, 14,95 Euro

    Leider liegt für dieses Bild keine Bildbeschreibung vor
    Neu auf der Krimibestenliste August: Joe Ides "Stille Feinde"© Cover-Abbildung: Suhrkamp-Verlag, Foto:
    Los Angeles, Las Vegas. Privatermittler IQ, der Spitzname sagt alles, jagt den Mörder seines Bruders, rettet die spielsüchtige Schwester seiner Angebeteten und deren dämlichen Lover, trickst die Triaden und die Locos Surenos aus und lehrt sogar seinen Pitbull zu gehorchen. Schneller Witz, schlauer Spaß.

    3 (4) Joyce Carol Oates: Pik-Bube
    Aus dem Englischen von Frauke Czwikla.
    Droemer, 208 Seiten, 19,99 Euro

    Joyce Carol Oates: "Pik-Bube"
    Joyce Carol Oates: "Pik-Bube"© dpa / Jan Woitas / Droemer
    Harbourton, New Jersey. Andy Rush sonnt sich: Schönes Haus, engagierte Frau, dickes Auto, Millionen. Bis der "Stephen King für Bildungsbürger" des Plagiats beschuldigt wird und sich sein garstiges Zweit-Ich, der Pik-Bube, daranmacht, den braven Andy zu übernehmen. Spießer-Ego auf Rasierklinge.

    4 (2) Dominique Manotti: Kesseltreiben
    Aus dem Französischen von Iris Konopik.
    Ariadne im Argument-Verlag, 400 Seiten, 20 Euro

    Leider liegt für dieses Bild keine Bildbeschreibung vor
    Wirtschaftskrimi aus Frankreich: Dominique Manottis "Kesseltreiben"© Cover: Ariadne-Verlag, Foto: dpa/Maurizio Gaumbarini
    Paris, New York, Montreal. Schlaue, ohnmächtige Ermittler. Dumm oder inkompetent: die Regierung in Paris. Der US-Konzern PE will die französische Orstam übernehmen. Die unfairen Mittel des Giganten: Erpressung, Bestechung, Mord. Assistiert von CIA und Justiz. Böses Lehrstück, mit langer Halbwertzeit.

    5 (-) Melanie Raabe: Der Schatten
    btb, 416 Seiten, 16 Euro

    Ein Bild des Riesenrads im Wiener Prater, im Vordergrund das Buchcover von Melanie Raabe: "Der Schatten"
    Melanie Raabe: "Der Schatten"© Willfried Gredler-Oxenbauer, Cover btb
    Wien. Journalistin Norah fühlt sich umstellt, verfolgt, gestalkt. Eine Bettlerin prophezeit, sie werde im Prater den ihr unbekannten Arthur Grimm töten. Hat der Unbekannte mit dem Tod von Norahs Jugendfreundin zu tun? Wird Norah zur Mörderin werden, wird sie manipuliert? Wenn ja, warum?

    6 (-) Claudia Piñeiro: Der Privatsekretär
    Aus dem Spanischen von Peter Kultzen.
    Unionsverlag, 320 Seiten, 22 Euro

    Im Vordergrund das Cover von Claudia Pineiro, "Der Privatsekretär , im Hintergrund der beleuchtete Präsidentenpalast Casa Rosada in Buenos Aires.
    Claudia Pineiro: "Der Privatsekretär"© imago/robertharding / Cover Unionsverlag
    Buenos Aires, La Plata. Politiker Rovira will die Provinz Buenos Aires teilen, um dem Alsina-Fluch zu entkommen. Denn nur so kann er Präsident werden. Diesem Ziel wird alles geopfert: Frau, Freundschaft, Moral. Der Fluch Argentiniens: skrupellose Machtgier. Die frisst sogar Kinder. Ausgeklügelt böse.

    7 (1) Denise Mina: Blut Salz Wasser
    Aus dem Englischen von Zoë Beck.
    Ariadne im Argument-Verlag, 368 Seiten, 19 Euro

    Buchcover Denise Mina: "Blut Salz Wasser"
    Buchcover Denise Mina: "Blut Salz Wasser"© Ariadne / picture alliance
    Glasgow, Helensburgh. Wer nimmt den Drogenhändlern ihre Millionen ab - Police Scotland Police oder Metropolitan Police? Das ist der Grund, warum DI Alex Morrow die verschwundene Roxanne sucht. Und auf Frauenleichen stößt. Alex lässt sich nicht beirren, nicht von Bossen, nicht von Gangstern.

    8 (-) Gianrico Carofiglio: Kalter Sommer
    Aus dem Italienischen von Verena von Koskull.
    Goldmann, 352 Seiten, 20 Euro


    Cover des Buches Gianrico Carofiglio, Kalter Sommer; im Hintergrund Stadtansicht von Bari
    Gianrico Carofiglio: "Kalter Sommer"© Cover: Goldmann / Hintergrund dpa / picture alliance
    Bari, 1992. Während eines Bandenkriegs wird der Sohn von Mafiaboss Dreizylinder entführt und stirbt. Ein Mafioso wird Kronzeuge, die Cosa Nostra ermordet in Sizilien Borsellino und Falcone, die Polizei von Bari tappt durch Grauzonen. Zufall, Schicksal? Roman und Reflexion einiger Geschehnisse.

    9 (6) Tom Bouman: Im Morgengrauen
    Aus dem Englischen von Ann-Christin Kramer und Anke Caroline Burger.
    ars vivendi, 350 Seiten, 22 Euro

    "Wild Thyme", Pennsylvania. Ortspolizist Henry Farrell würde am liebsten nur fiedeln und jagen. Aber Penny ist verschwunden, ein Dealer liegt erschossen im Fluss. Die Lage: sumpfig, opak, verworren. Sie ähnelt dem Haufen Balken, aus dem eine Scheune entstehen soll, an der Henry mitbaut.
    Cover: "Tom Bouman: Im Morgengrauen"
    Cover: "Tom Bouman: Im Morgengrauen"© ars vivendi verlag / imago / blickwinkel

    10 (-) Max Annas: Finsterwalde
    Rowohlt, 400 Seiten, 22 Euro

    Im Vordergrund das Buchcover von Max Annas: Finsterwalde, im Hintergrund eine Tagebaulandschaft in der Lausitz bei Finsterwalde
    Max Annas: "Finsterwalde"© R. Schlepphorst / dpa / picture alliance
    Berlin, Finsterwalde. Wer nicht weiß ist, wurde vertrieben oder kaserniert, deutscher Pass hilft gar nichts. Um Kindern das Leben zu retten, flieht Ärztin Marie aus dem Lager Finsterwalde, riskiert das eigene Leben in einem Deutschland, in dem Schwarze Freiwild sind. Schöne neue Zukunft mit "Politik für Euch!"

    Wie funktioniert die Abstimmung?
    Die Krimibestenliste wird im Auftrag der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" und dem Deutschlandfunk Kultur von einer Jury aus Kritikerinnen und Kritikern erstellt.
    Es sind 19 Spezialistinnen und Spezialisten für Kriminalliteratur aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die aus der laufenden Produktion monatlich jeweils vier Titel vorschlagen, die sie mit sieben, fünf, drei oder einem Punkt bewerten. Der so gefundene Punktwert pro Titel wird mit der Zahl der für ihn abgegebenen Stimmen multipliziert. Daraus wird die monatliche Liste berechnet.
    Jedes Jurymitglied darf insgesamt drei Mal für denselben Titel votieren. Voten für Titel, an deren Entstehung oder Vorbereitung man beteiligt war, sind verboten. Die Titel dürfen nicht älter als zwölf Monate und keine Wiederauflagen, Sammelbände oder Anthologien sein. Unterschiede zwischen Hardcover, Paperback und Taschenbuch werden nicht gemacht.
    Im Durchschnitt kommen fünf Titel neu auf die monatliche Liste. Die Ziffer in Klammern gibt den Rang des Vormonats an.

    Das ist die Jury der Krimibestenliste:
    Tobias Gohlis, Sprecher der Jury
    Volker Albers, Hamburger Abendblatt
    Andreas Ammer, Druckfrisch, BR
    Gunter Blank, Rolling Stone
    Thekla Dannenberg, Perlentaucher
    Hanspeter Eggenberger, Tages-Anzeiger
    Fritz Göttler, Süddeutsche Zeitung
    Jutta Günther, Radio Bremen Zwei
    Sonja Hartl, Zeilenkino
    Hannes Hintermeier, Frankfurter Allgemeine Zeitung
    Peter Körte, Frankfurter Allgemeine Zeitung
    Kolja Mensing, Deutschlandfunk Kultur
    Marcus Müntefering, Spiegel Online
    Ulrich Noller, Deutsche Welle, WDR
    Frank Rumpel, SWR
    Margarete von Schwarzkopf, Literaturkritikerin
    Ingeborg Sperl, Der Standard
    Sylvia Staude, Frankfurter Rundschau
    Jochen Vogt, NRZ, WAZ


    Mehr zum Thema