1 (1) Denise Mina: Blut Salz Wasser
Aus dem Englischen von Zoë Beck.
Ariadne im Argument-Verlag, 368 Seiten, 19 Euro
Buchcover Denise Mina: "Blut Salz Wasser"© Ariadne / picture alliance
Glasgow, Helensburgh. Wer nimmt den Drogenhändlern ihre Millionen ab - Police Scotland Police oder Metropolitan Police? Das ist der Grund, warum DI Alex Morrow die verschwundene Roxanne sucht. Und auf Frauenleichen stößt. Alex lässt sich nicht beirren, nicht von Bossen, nicht von Gangstern.
2 (6) Dominique Manotti: Kesseltreiben
Aus dem Französischen von Iris Konopik.
Ariadne im Argument-Verlag, 400 Seiten, 20 Euro
Wirtschaftskrimi aus Frankreich: Dominique Manottis "Kesseltreiben"© Cover: Ariadne-Verlag, Foto: dpa/Maurizio Gaumbarini
Paris, New York, Montreal. Schlaue, ohnmächtige Ermittler. Dumm oder inkompetent: die Regierung in Paris. Der US-Konzern PE will die französische Orstam übernehmen. Die unfairen Mittel des Giganten: Erpressung, Bestechung, Mord. Assistiert von CIA und Justiz. Böses Lehrstück, mit langer Halbwertzeit.
3 (2) Dan Chaon: Der Wille zum Bösen
Aus dem Englischen von Kristian Lutze.
Heyne, 622 Seiten, 14,99 Euro
Dan Chaon: "Der Wille zum Bösen"© Heyne / imago/Westend61
Cleveland, Ohio. 1983 werden zwei Elternpaare umgebracht. Der als Mörder verurteilte Rusty wird 2012 freigelassen. Unschuldig. Bruder Dustin, der ihn denunziert hatte, traut seinen Erinnerungen nicht. Hat er selbst gemordet, waren es Satanisten? Faszinierend: Die Welt als Krimi und Wahnvorstellung.
4 (9) Joyce Carol Oates: Pik-Bube
Aus dem Englischen von Frauke Czwikla.
Droemer, 208 Seiten, 19,99 Euro
Joyce Carol Oates: "Pik-Bube"© dpa / Jan Woitas / Droemer
Harbourton, New Jersey. Andy Rush sonnt sich: Schönes Haus, engagierte Frau, dickes Auto, Millionen. Bis der "Stephen King für Bildungsbürger" des Plagiats beschuldigt wird und sich sein garstiges Zweit-Ich, der Pik-Bube, daranmacht, den braven Andy zu übernehmen. Spießer-Ego auf Rasierklinge.
5 (-) Dietrich Kalteis: Shootout
Aus dem Englischen von Susanna Mende.
Suhrkamp, 348 Seiten, 9,95 Euro
Whistler, British Columbia. Knapp vor der Genehmigung von Casinobetrieben im Wintersportort stecken zwei Banden von Drogengangstern die Claims ab. Umkämpft mittendrin der lokale Weed-Züchter Gray samt Kumpels, grundsätzlich gewaltfrei, aber clever und artistisch. Wer übersteht den Kugelhagel?
Cover: "Dietrich Kalteis: Shootout"© Suhrkamp / imago
6 (-) Tom Bouman: Im Morgengrauen
Aus dem Englischen von Ann-Christin Kramer und Anke Caroline Burger.
ars vivendi, 350 Seiten, 22 Euro
"Wild Thyme", Pennsylvania. Ortspolizist Henry Farrell würde am liebsten nur fiedeln und jagen. Aber Penny ist verschwunden, ein Dealer liegt erschossen im Fluss. Die Lage: sumpfig, opak, verworren. Sie ähnelt dem Haufen Balken, aus dem eine Scheune entstehen soll, an der Henry mitbaut.
Cover: "Tom Bouman: Im Morgengrauen"© ars vivendi verlag / imago / blickwinkel
7 (3) Aidan Truhen: Fuck You Very Much
Aus dem Englischen von Sven Koch und Andrea Stumpf.
Suhrkamp, 350 Seiten, 14,95 Euro
Buchcover "Fuck you very much" von Aidan Truhen© Suhrkamp Verlag / dpa
London. Mit Poltergeist navigiert sich‘s prima: Jack Price liefert gänzlich gefahrlos besten Stoff. Bis er auf der Abschussliste der übelsten Killer der Welt landet. Price muss die "Seven Demons" totquatschen oder umbringen. Irgendwie gelingt ihm beides brillant. Krimi im Wortrausch.
8 (8) Philip Kerr: Kalter Frieden
Aus dem Englischen von Axel Merz.
Wunderlich, 398 Seiten, 22,95 Euro
Buchcover: "Kalter Frieden" von Philip Kerr© Verlag Wunderlich/picture alliance/dpa/Foto: Franck Fernandes
Cap Ferrat, Riviera, 1956. Bernie Gunther, Concierge, und Somerset Maugham, weltberühmt, im Malstrom der Geheimdienste. Sexfotos, Erpressungen. KGB, Stasi, MI5 und MI6, Schachzüge und Bridgepartien: Gibt es noch einen Maulwurf bei den Briten? Kerrs Hommage an die britische Spionageliteratur.
9 (4) Douglas E. Winter: Run
Aus dem Englischen von Peter Mehler.
Luzifer, 434 Seiten, 13,95 Euro
Douglas E. Winter: Run© Luzifer / dpa
Washington, D.C. Burdon Lane ist Abteilungsleiter im Waffengeschäft. Illegales wird mit Legalem getarnt. Bis die Belieferung zweier Gangs in Harlem zum Attentat auf einen schwarzen Prediger genutzt wird. Von da an heißt es "Run"! Alle Freunde sind jetzt Feinde. Höllentripp mit üblen Überraschungen.
10 (-) Lisa McInerney: Glorreiche Ketzereien
Aus dem Englischen von Werner Löcher-Lawrence.
Liebeskind, 448 Seiten, 24 Euro
Cork, Irland. Seniorin Maureen erschlägt einen Einbrecher mit einem Heiligen Stein. Die Leiche muss weg. Wie überhaupt alles, was den Anschein von Wohlanständigkeit stören konnte. Poetisch, direkt, kalt servierter schwarzer Humor: endlos die Spirale von gekränkter Ehre, Demütigung und Gewalt.
Cover von "Glorreiche Ketzereien" von Lisa McInerney, im Hintergrund hält eine Frau schützend ihre Hand vor ihrem Gesicht. © Liebeskind Verlag / imago / Pixsell
Wie funktioniert die Abstimmung?
Die Krimibestenliste wird im Auftrag der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" und dem Deutschlandfunk Kultur von einer Jury aus Kritikerinnen und Kritikern erstellt.
Es sind 19 Spezialistinnen und Spezialisten für Kriminalliteratur aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die aus der laufenden Produktion monatlich jeweils vier Titel vorschlagen, die sie mit sieben, fünf, drei oder einem Punkt bewerten. Der so gefundene Punktwert pro Titel wird mit der Zahl der für ihn abgegebenen Stimmen multipliziert. Daraus wird die monatliche Liste berechnet.
Jedes Jurymitglied darf insgesamt drei Mal für denselben Titel votieren. Voten für Titel, an deren Entstehung oder Vorbereitung man beteiligt war, sind verboten. Die Titel dürfen nicht älter als zwölf Monate und keine Wiederauflagen, Sammelbände oder Anthologien sein. Unterschiede zwischen Hardcover, Paperback und Taschenbuch werden nicht gemacht.
Im Durchschnitt kommen fünf Titel neu auf die monatliche Liste. Die Ziffer in Klammern gibt den Rang des Vormonats an.
Das ist die Jury der Krimibestenliste:
Tobias Gohlis, Sprecher der Jury
Volker Albers, Hamburger Abendblatt
Andreas Ammer, Druckfrisch, BR
Gunter Blank, Rolling Stone
Thekla Dannenberg, Perlentaucher
Hanspeter Eggenberger, Tages-Anzeiger
Fritz Göttler, Süddeutsche Zeitung
Jutta Günther, Radio Bremen Zwei
Sonja Hartl, Zeilenkino
Hannes Hintermeier, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Peter Körte, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Kolja Mensing, Deutschlandfunk Kultur
Marcus Müntefering, Spiegel Online
Ulrich Noller, Deutsche Welle, WDR
Frank Rumpel, SWR
Margarete von Schwarzkopf, Literaturkritikerin
Ingeborg Sperl, Der Standard
Sylvia Staude, Frankfurter Rundschau
Jochen Vogt, NRZ, WAZ