Krimibestenliste

    Die zehn besten Krimis im Juni

    Ein Mann mit Pistole steht nachts in einem Büro.
    Unsere Krimi-Expertinnen und -Experten präsentiert die zehn besonders lesenswerte Bücher für den Juni. © imago / Westend61
    Denise Mina hat mit ihrem Krimi "Blut Salz Wasser" den Spitzenplatz unserer Krimibestenliste erklommen. Die Neueinsteiger kommen von Dan Chaon, Douglas E. Winter, Dominique Manotti, Joyce Carol Oates und Friedemann Hahn.

    1. (2) Denise Mina: Blut Salz Wasser
    Aus dem Englischen von Zoë Beck
    Ariadne im Argument-Verlag, 368 Seiten, 19 Euro

    Buchcover Denise Mina: "Blut Salz Wasser"
    Denise Mina: "Blut Salz Wasser"© Ariadne / picture alliance
    Glasgow, Helensburgh. Wer nimmt den Drogenhändlern ihre Millionen ab - Police Scotland Police oder Metropolitan Police? Das ist der Grund, warum DI Alex Morrow die verschwundene Roxanne sucht. Und auf Frauenleichen stößt. Alex lässt sich nicht beirren, nicht von Bossen, nicht von Gangstern.

    2. (-) Dan Chaon: Der Wille zum Bösen
    Aus dem Englischen von Kristian Lutze
    Heyne, 622 Seiten, 14,99 Euro

    Dan Chaon: "Der Wille zum Bösen"
    Dan Chaon: "Der Wille zum Bösen"© Heyne / imago/Westend61
    Cleveland, Ohio. 1983 werden zwei Elternpaare umgebracht. Der als Mörder verurteilte Rusty wird 2012 freigelassen. Unschuldig. Bruder Dustin, der ihn denunziert hatte, traut seinen Erinnerungen nicht. Hat er selbst gemordet, waren es Satanisten? Faszinierend: Die Welt als Krimi und Wahnvorstellung.

    3. (4) Aidan Truhen: Fuck You Very Much
    Aus dem Englischen von Sven Koch und Andrea Stumpf
    Suhrkamp, 350 Seiten, 14,95 Euro

    Buchcover "Fuck you very much" von Aidan Truhen, im Hintergrund die Skyline des Londoner Finanzzentrums
    Aidan Truhen: "Fuck You Very Much"© Suhrkamp Verlag / dpa
    London. Mit Poltergeist navigiert sich's prima: Jack Price liefert gänzlich gefahrlos besten Stoff. Bis er auf der Abschussliste der übelsten Killer der Welt landet. Price muss die "Seven Demons" totquatschen oder umbringen. Irgendwie gelingt ihm beides brillant. Krimi im Wortrausch.

    4. (-) Douglas E. Winter: Run
    Aus dem Englischen von Peter Mehler
    Luzifer, 434 Seiten, 13,95 Euro

    Douglas E. Winter: Run
    Douglas E. Winter: "Run"© Luzifer / dpa
    Washington, D.C. Burdon Lane ist Abteilungsleiter im Waffengeschäft. Illegales wird mit Legalem getarnt. Bis die Belieferung zweier Gangs in Harlem zum Attentat auf einen schwarzen Prediger genutzt wird. Von da an heißt es "Run"! Alle Freunde sind jetzt Feinde. Höllentripp mit üblen Überraschungen.

    5. (10) Graeme Macrae Burnet: Der Unfall auf der A 35
    Aus dem Englischen von Claudia Feldmann
    Europa, 304 Seiten, 17,90 Euro

    Buchcover "Der Unfall auf der A35" von Graeme Macrae Burnet, im Hintergrund eine Autobahn
    Graeme Macrae Burnet: "Der Unfall auf der A35"© Europa Verlag / dpa / Felix Hörhager
    Saint-Louis, Dreyecksland, 1982. Ein gewöhnlicher Autounfall. Nur: Dort wo Anwalt Berthelme fuhr, sollte er nicht sein. Sohn Raymond und Kommissar Gorski stöbern im Zwielicht unklarer Abstammungen, im Ungefähren der Geschlechterrollen. Tod als Adoleszenzerfahrung in einer kleinen Stadt.

    6. (-) Dominique Manotti: Kesseltreiben
    Aus dem Französischen von Iris Konopik
    Ariadne bei Argument, 400 Seiten, 20 Euro

    Dominique Manotti: "Kesseltreiben"
    Dominique Manotti: "Kesseltreiben"© Ariadne / Carolyn Kaster/AP/dpa
    Paris, New York, Montreal. Schlaue, ohnmächtige Ermittler. Dumm oder inkompetent: die Regierung in Paris. Der US-Konzern PE will die französische Orstam übernehmen. Die unfairen Mittel des Giganten: Erpressung, Bestechung, Mord. Assistiert von CIA und Justiz. Böses Lehrstück, mit langer Halbwertzeit.

    7. (1) Hideo Yokoyama: 64
    Aus dem Englischen von Sabine Roth und Nikolaus Stingl
    Atrium, 768 Seiten, 28 Euro

    Das Buchcover von Hideo Yokoyama: "64" und Kirschblüten im Hintergrund
    Hideo Yokoyama: "64 "© Buchcover: Atrium Verlag / Hintergrund: picture alliance / zb
    "Präfektur D", 1989, 2002. Vor dreizehn Jahren wurde die siebenjährige Shoko ermordet. Kurz vor der Verjährung soll der Fall noch aufgeklärt werden. Polizeipressechef Mikami kämpft eingeklemmt zwischen Mordermittlern und Bürokraten um Wahrheit und Mitleid. Große Klasse. Nobelpreis für Kriminalliteratur!

    8. (9) Philip Kerr: Kalter Frieden
    Aus dem Englischen von Axel Merz
    Wunderlich, 398 Seiten, 22,95 Euro

    "Kalter Frieden" von Philip Kerr
    Philip Kerr: "Kalter Frieden" © Verlag Wunderlich/picture alliance/dpa/Foto: Franck Fernandes
    Cap Ferrat, Riviera, 1956. Bernie Gunther, Concierge, und Somerset Maugham, weltberühmt, im Malstrom der Geheimdienste. Sexfotos, Erpressungen. KGB, Stasi, MI5 und MI6, Schachzüge und Bridgepartien: Gibt es noch einen Maulwurf bei den Briten? Kerrs Hommage an die britische Spionageliteratur.

    9. (-) Joyce Carol Oates: Pik-Bube
    Aus dem Englischen von Frauke Czwikla
    Droemer, 208 Seiten, 19,99 Euro

    Joyce Carol Oates: "Pik-Bube"
    Joyce Carol Oates: "Pik-Bube"© Droemer / dpa
    Harbourton, New Jersey. Andy Rush sonnt sich: Schönes Haus, engagierte Frau, dickes Auto, Millionen. Bis der "Stephen King für Bildungsbürger" des Plagiats beschuldigt wird und sich sein garstiges Zweit-Ich, der Pik-Bube, daran macht, den braven Andy zu übernehmen. Spießer-Ego auf Rasierklinge.

    10. (-) Friedemann Hahn: Foresta Nera
    Polar, 212 Seiten, 16 Euro

    Friedemann Hahn: "Foresta Nera"
    Friedemann Hahn: "Foresta Nera"© Polar / imago
    Schwarzwald, Rheinufer, Anfang der sechziger Jahre. Schlachtfest, blutwarme Albträume. Wehrmacht, Fremdenlegion, Morden, Wunden – das haben sie hinter sich. Jetzt sind sie neu uniformiert: LKA, BGS, Wehrsportgruppe. Einer nimmt Rache. Andere quälen Frauen. Die Kriege sind nicht zu Ende.

    Wie funktioniert die Abstimmung?

    Die Krimibestenliste wird im Auftrag der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" und dem Deutschlandfunk Kultur von einer Jury aus Kritikerinnen und Kritikern erstellt.
    Es sind 19 Spezialistinnen und Spezialisten für Kriminalliteratur aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die aus der laufenden Produktion monatlich jeweils vier Titel vorschlagen, die sie mit sieben, fünf, drei oder einem Punkt bewerten. Der so gefundene Punktwert pro Titel wird mit der Zahl der für ihn abgegebenen Stimmen multipliziert. Daraus wird die monatliche Liste berechnet.
    Jedes Jurymitglied darf insgesamt drei Mal für denselben Titel votieren. Voten für Titel, an deren Entstehung oder Vorbereitung man beteiligt war, sind verboten. Die Titel dürfen nicht älter als zwölf Monate und keine Wiederauflagen, Sammelbände oder Anthologien sein. Unterschiede zwischen Hardcover, Paperback und Taschenbuch werden nicht gemacht.
    Im Durchschnitt kommen fünf Titel neu auf die monatliche Liste. Die Ziffer in Klammern gibt den Rang des Vormonats an.

    Das ist die Jury der Krimibestenliste:
    Tobias Gohlis, Sprecher der Jury
    Volker Albers, Hamburger Abendblatt
    Andreas Ammer, Druckfrisch, BR
    Gunter Blank, Rolling Stone
    Thekla Dannenberg, Perlentaucher
    Hanspeter Eggenberger, Tages-Anzeiger
    Fritz Göttler, Süddeutsche Zeitung
    Jutta Günther, Radio Bremen Zwei
    Sonja Hartl, Zeilenkino
    Hannes Hintermeier, Frankfurter Allgemeine Zeitung
    Peter Körte, Frankfurter Allgemeine Zeitung
    Kolja Mensing, Deutschlandfunk Kultur
    Marcus Müntefering, Spiegel Online
    Ulrich Noller, Deutsche Welle, WDR
    Frank Rumpel, SWR
    Margarete von Schwarzkopf, Literaturkritikerin
    Ingeborg Sperl, Der Standard
    Sylvia Staude, Frankfurter Rundschau
    Jochen Vogt, NRZ, WAZ

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