1. (2) Denise Mina: Blut Salz Wasser
Aus dem Englischen von Zoë Beck
Ariadne im Argument-Verlag, 368 Seiten, 19 Euro
Denise Mina: "Blut Salz Wasser"© Ariadne / picture alliance
Glasgow, Helensburgh. Wer nimmt den Drogenhändlern ihre Millionen ab - Police Scotland Police oder Metropolitan Police? Das ist der Grund, warum DI Alex Morrow die verschwundene Roxanne sucht. Und auf Frauenleichen stößt. Alex lässt sich nicht beirren, nicht von Bossen, nicht von Gangstern.
2. (-) Dan Chaon: Der Wille zum Bösen
Aus dem Englischen von Kristian Lutze
Heyne, 622 Seiten, 14,99 Euro
Dan Chaon: "Der Wille zum Bösen"© Heyne / imago/Westend61
Cleveland, Ohio. 1983 werden zwei Elternpaare umgebracht. Der als Mörder verurteilte Rusty wird 2012 freigelassen. Unschuldig. Bruder Dustin, der ihn denunziert hatte, traut seinen Erinnerungen nicht. Hat er selbst gemordet, waren es Satanisten? Faszinierend: Die Welt als Krimi und Wahnvorstellung.
3. (4) Aidan Truhen: Fuck You Very Much
Aus dem Englischen von Sven Koch und Andrea Stumpf
Suhrkamp, 350 Seiten, 14,95 Euro
Aidan Truhen: "Fuck You Very Much"© Suhrkamp Verlag / dpa
London. Mit Poltergeist navigiert sich's prima: Jack Price liefert gänzlich gefahrlos besten Stoff. Bis er auf der Abschussliste der übelsten Killer der Welt landet. Price muss die "Seven Demons" totquatschen oder umbringen. Irgendwie gelingt ihm beides brillant. Krimi im Wortrausch.
4. (-) Douglas E. Winter: Run
Aus dem Englischen von Peter Mehler
Luzifer, 434 Seiten, 13,95 Euro
Douglas E. Winter: "Run"© Luzifer / dpa
Washington, D.C. Burdon Lane ist Abteilungsleiter im Waffengeschäft. Illegales wird mit Legalem getarnt. Bis die Belieferung zweier Gangs in Harlem zum Attentat auf einen schwarzen Prediger genutzt wird. Von da an heißt es "Run"! Alle Freunde sind jetzt Feinde. Höllentripp mit üblen Überraschungen.
5. (10) Graeme Macrae Burnet: Der Unfall auf der A 35
Aus dem Englischen von Claudia Feldmann
Europa, 304 Seiten, 17,90 Euro
Graeme Macrae Burnet: "Der Unfall auf der A35"© Europa Verlag / dpa / Felix Hörhager
Saint-Louis, Dreyecksland, 1982. Ein gewöhnlicher Autounfall. Nur: Dort wo Anwalt Berthelme fuhr, sollte er nicht sein. Sohn Raymond und Kommissar Gorski stöbern im Zwielicht unklarer Abstammungen, im Ungefähren der Geschlechterrollen. Tod als Adoleszenzerfahrung in einer kleinen Stadt.
6. (-) Dominique Manotti: Kesseltreiben
Aus dem Französischen von Iris Konopik
Ariadne bei Argument, 400 Seiten, 20 Euro
Dominique Manotti: "Kesseltreiben"© Ariadne / Carolyn Kaster/AP/dpa
Paris, New York, Montreal. Schlaue, ohnmächtige Ermittler. Dumm oder inkompetent: die Regierung in Paris. Der US-Konzern PE will die französische Orstam übernehmen. Die unfairen Mittel des Giganten: Erpressung, Bestechung, Mord. Assistiert von CIA und Justiz. Böses Lehrstück, mit langer Halbwertzeit.
7. (1) Hideo Yokoyama: 64
Aus dem Englischen von Sabine Roth und Nikolaus Stingl
Atrium, 768 Seiten, 28 Euro
Hideo Yokoyama: "64 "© Buchcover: Atrium Verlag / Hintergrund: picture alliance / zb
"Präfektur D", 1989, 2002. Vor dreizehn Jahren wurde die siebenjährige Shoko ermordet. Kurz vor der Verjährung soll der Fall noch aufgeklärt werden. Polizeipressechef Mikami kämpft eingeklemmt zwischen Mordermittlern und Bürokraten um Wahrheit und Mitleid. Große Klasse. Nobelpreis für Kriminalliteratur!
8. (9) Philip Kerr: Kalter Frieden
Aus dem Englischen von Axel Merz
Wunderlich, 398 Seiten, 22,95 Euro
Philip Kerr: "Kalter Frieden" © Verlag Wunderlich/picture alliance/dpa/Foto: Franck Fernandes
Cap Ferrat, Riviera, 1956. Bernie Gunther, Concierge, und Somerset Maugham, weltberühmt, im Malstrom der Geheimdienste. Sexfotos, Erpressungen. KGB, Stasi, MI5 und MI6, Schachzüge und Bridgepartien: Gibt es noch einen Maulwurf bei den Briten? Kerrs Hommage an die britische Spionageliteratur.
9. (-) Joyce Carol Oates: Pik-Bube
Aus dem Englischen von Frauke Czwikla
Droemer, 208 Seiten, 19,99 Euro
Joyce Carol Oates: "Pik-Bube"© Droemer / dpa
Harbourton, New Jersey. Andy Rush sonnt sich: Schönes Haus, engagierte Frau, dickes Auto, Millionen. Bis der "Stephen King für Bildungsbürger" des Plagiats beschuldigt wird und sich sein garstiges Zweit-Ich, der Pik-Bube, daran macht, den braven Andy zu übernehmen. Spießer-Ego auf Rasierklinge.
10. (-) Friedemann Hahn: Foresta Nera
Polar, 212 Seiten, 16 Euro
Friedemann Hahn: "Foresta Nera"© Polar / imago
Schwarzwald, Rheinufer, Anfang der sechziger Jahre. Schlachtfest, blutwarme Albträume. Wehrmacht, Fremdenlegion, Morden, Wunden – das haben sie hinter sich. Jetzt sind sie neu uniformiert: LKA, BGS, Wehrsportgruppe. Einer nimmt Rache. Andere quälen Frauen. Die Kriege sind nicht zu Ende.
Wie funktioniert die Abstimmung?
Die Krimibestenliste wird im Auftrag der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" und dem Deutschlandfunk Kultur von einer Jury aus Kritikerinnen und Kritikern erstellt.
Es sind 19 Spezialistinnen und Spezialisten für Kriminalliteratur aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die aus der laufenden Produktion monatlich jeweils vier Titel vorschlagen, die sie mit sieben, fünf, drei oder einem Punkt bewerten. Der so gefundene Punktwert pro Titel wird mit der Zahl der für ihn abgegebenen Stimmen multipliziert. Daraus wird die monatliche Liste berechnet.
Jedes Jurymitglied darf insgesamt drei Mal für denselben Titel votieren. Voten für Titel, an deren Entstehung oder Vorbereitung man beteiligt war, sind verboten. Die Titel dürfen nicht älter als zwölf Monate und keine Wiederauflagen, Sammelbände oder Anthologien sein. Unterschiede zwischen Hardcover, Paperback und Taschenbuch werden nicht gemacht.
Im Durchschnitt kommen fünf Titel neu auf die monatliche Liste. Die Ziffer in Klammern gibt den Rang des Vormonats an.
Das ist die Jury der Krimibestenliste:
Tobias Gohlis, Sprecher der Jury
Volker Albers, Hamburger Abendblatt
Andreas Ammer, Druckfrisch, BR
Gunter Blank, Rolling Stone
Thekla Dannenberg, Perlentaucher
Hanspeter Eggenberger, Tages-Anzeiger
Fritz Göttler, Süddeutsche Zeitung
Jutta Günther, Radio Bremen Zwei
Sonja Hartl, Zeilenkino
Hannes Hintermeier, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Peter Körte, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Kolja Mensing, Deutschlandfunk Kultur
Marcus Müntefering, Spiegel Online
Ulrich Noller, Deutsche Welle, WDR
Frank Rumpel, SWR
Margarete von Schwarzkopf, Literaturkritikerin
Ingeborg Sperl, Der Standard
Sylvia Staude, Frankfurter Rundschau
Jochen Vogt, NRZ, WAZ