Krimibestenliste

    Die zehn besten Krimis im Mai

    Die Silhoutte eines Mannes ist vor einer hellen Häuserwand sichtbar.
    In "Der schlaflose Cheng" soll ein einarmiger Privatdetektiv aus Wien die Unschuld eines Synchronsprechers beweisen. © Unsplash / Craig Whitehead
    Lola ist Boss einer Latinogang, Cheng ein schlafloser Detektiv und Dorfarzt Hale muss sich in "Willnot" um eine Grube voller Leichen kümmern. Die ersten drei Plätze der Krimibestenlisten versprechen spannende Unterhaltung und jede Menge Todesfälle.
    Deutschlandfunk Kultur und die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung präsentieren die besten Krimis des Monats.

    1 (1) James Sallis: "Willnot"
    Aus dem Englischen von Jürgen Bürger und Kathrin Bielfeldt
    Liebeskind Verlag, München 2019
    224 Seiten, 20 Euro


    "Willnot", USA. Worauf verweisen die Signale des Lebens? Dorfarzt Lamar Hale sinniert. In einer Grube liegen mehrere Leichen. Ein lange Verschollener taucht auf, wird angeschossen. Ein begabter Junge verschwindet im Wald. Sallis gibt uns "Zeit, mal ernsthaft über Leben und Tod nachzudenken".
    Buchcover "Willnot" von James Sallis vor Hintergrund. Der Hintergrund zeigt eine Waldlichtung.
    Verteidigt immer noch den Platz 1 auf der Krimibestenliste: James Sallis mit „Willnot“.© Unsplash / Liebeskind
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    2 (8) Melissa Scrivner Love: "Lola"
    Aus dem Englischen von Sven Koch und Andrea Stumpf
    Suhrkamp, 392 Seiten, 14,95 Euro

    Eine Polizeiabsperrung mit dem Hinweis, diese nicht zu übertreten, dahinter ist ein Polizeiauto zu sehen. Im Vordergrund ist das Cover des Krimis "Lola".
    Um Karriere in der Unterwelt zu machen, geht Lola über Leichen.© Suhrkamp / Picture Alliance / dpa / Nina Prommer
    Los Angeles. Lola ist winzig, unscheinbar, im Backen eine Niete. Nur die Insider wissen, dass sie der Boss der aufstrebenden Latinogang "Crenshaw Six" ist. Um Chef zu werden, hat sie ihren Lover umgebracht. Für Pflegekind Lucy und den Sieg riskiert Lola ihr Leben. Heiter und robust: tolles Debüt.

    3 (2) Heinrich Steinfest: "Der schlaflose Cheng"
    Piper, 288 Seiten, 16 Euro


    Wien, London, Island. Nach fast einer Dekade taucht Markus Cheng, einarmiger Privatdetektiv, Wiener Chinese, aus der Abwesenheit auf, um die Unschuld von Peter Polnitz, der deutschen Stimme des weltberühmten Schauspielers Wake, zu beweisen. Herrlich! Göttlich! Steinfest!
    Das Cover des Buches Heinrich Steinfest: Der schlaflose Cheng vor einem Hintergrundbild. Der Hintergrund zeigt die Kathedrale von Palma de Mallorca.
    Ein Weltstar soll von seinem Synchronsprecher ermordet worden sein. Cheng ermittelt.© Piper / Unsplash
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    4 (-) Joseph Incardona: "Asphaltdschungel"
    Aus dem Französischen von Lydia Dimitrow
    Lenos polar, 340 Seiten, 22 Euro

    Cover von Joseph Incardonas Krimi "Asphaltdschungel". Im Hintergrund ist eine nebelige Autobahn zu sehen.
    Joseph Incardona erschafft ein filmreifes Panoptikum von schicksalhaften Begegnungen.© Deutschlandradio / Lenos Polar / Unsplash / Vlad Calin
    Autoroutes de France. August, Schweiß, Angst, Ferien. Pierre jagt den Serienmörder, dem seine kleine Lucie zum Opfer fiel. Ein weiteres Mädchen verschwindet. Pascal ist taub und unsichtbar: Einen Raststätten-Koch nimmt niemand wahr. Blut, Gewalt und Wut – unerhört dicht und plastisch beschrieben.

    5 (9) Don Winslow: "Jahre des Jägers"
    Aus dem Englischen von Conny Lösch
    Droemer, 992 Seiten, 26 Euro


    Mexiko, Washington, DC. Kartellboss Adán Barrera ist tot. Die verwöhnten Söhne drängeln, morden sich an die Macht. Opioide verwüsten tausende Leben. DEA-Chef Art Keller will den Geldhahn zudrehen. Damit gerät er ins Visier von Präsident Dennisons Clique. Alles über den Drogenkrieg, Teil drei.
    Eine aufgebrochene Mohnkapsel auf einem Feld in Mexiko. Im Vordergrund ist das Cover des Krimis "Jahres des Jägers".
    "Jahre des Jägers" ist der dritte und letzte Teil von Don Winslows Thrillerserie.© Droemer / Imago / ZUMA Press
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    6 (-) Christine Lehmann: "Die zweite Welt"
    Argument Verlag mit Ariadne
    256 Seiten, 13 Euro

    Cover: "Christine Lehmann: Die zweite Welt"
    Christine Lehmanns Krimi spielt an einem einzigen Tag.© Argument Verlag mit Ariadne / dpa / picture alliance / Manuel Romano
    Stuttgart, 8. März. Tumbe Kerle drohen, die Demo am Frauentag in ein Blutbad zu verwandeln. Lisa Nerz und die superschlaue, muslimische Nachbarstochter Tuana jagen die Attentäter in den Hassdünsten des Netzes und auf Stuttgarts Straßen. Furioses Paradebeispiel eines feministischem Diskurs-Krimis.

    7 (-) Harry Bingham: "Fiona - Wo die Toten leben"
    Aus dem Englischen von Kristof Kurz und Andrea O’Brien
    Rowohlt, 544 Seiten, 10 Euro

    Cover: "Harry Bingham: "Fiona - Wo die Toten leben"
    Wer ist die tote, junge Frau, die auf einem verlassenen Friedhof liegt und die niemand vermisst?© Rowohlt / imago / Winfried Rothermel
    Wales. Im Totenhaus liegt eine weibliche Leiche, super gepflegt, nur ihre Beine sind nicht rasiert. Das weckt Fionas Spürsinn. Der führt sie in ein Höhlensystem, eine Folterscheune und ein Kloster. Sehr fiese Erfahrungen. Aber Fiona ist die taffste Frau im Krimikosmos. Beste Unterhaltung. Unwiderstehlich.

    8 (7) Jonathan Robijn: "Kongo Blues"
    Aus dem Flämischen von Jan-Frederik Bandel
    Edition Nautilus, 176 Seiten, 16,90 Euro

    Buchcover zu Jonathan Robijns Krimi "Kongo Blues", im Hintergrund ein Foto vom Anfang des 20. Jahrhunderts
    Morgan ist Jazzpianist in Brüssel. An seine Kindheit in den Tropen kann er sich kaum erinnern.© Edition Nautilus / imago/Leemage
    Brüssel, Kongo, 1988. Morgan, schwarzer Jazzmusiker, Adoptivkind einer belgischen Oberklassenfamilie, rettet Simona am Neujahrstag vor dem Erfrieren. Mit unberührbarer Flatterhaftigkeit irritiert sie sein Leben, verschwindet wieder. Gelähmte Melancholie, Wunden kolonialer Herkunft. Starker Sound.

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    9 (3) Sara Gran: "Das Ende der Lügen"
    Aus dem Englischen von Eva Bonné
    Heyne, 348 Seiten, 16 Euro


    New York, Oakland, Los Angeles. Ein Lincoln rammt Claire de Witt. Warum will sie wer töten? Die beste Detektivin der Welt rekapituliert auf der Suche nach dem größten Rätsel der Welt ihre Fälle, ihre Verstrickungen. Und findet eine verschollene Erzählung. Krimi als "l’art pour l’art". Wie bei Poe.
    Cover des Buches "Das Ende der Lügen" von Sara Gran vor Hintergrund. Der Hintergrund zeigt die Bay Bridge, die Oakland und San Francisco verbindet.
    In ihrem neuen Fall entgeht Claire DeWitt knapp einem Anschlag.© imago / mvmediendesignx / Heyne

    10 (-) Tess Sharpe: "River of Violence"
    Aus dem Englischen von Beate Schäfer
    bold, 524 Seiten, 14,90 Euro

    Cover: "Tess Sharpe: River of Violence"
    Von ihrem Vater, dem Drogenboss, hat Harley gelernt, wie man Widersacher kalt macht. © dtv Verlagsgesellschaft / imago / Duedo
    Nordkalifornien. Abgerichtet wie ein Kampfhund ist Harley aufgewachsen, Tochter von Gewaltherrscher und Drogenboss Duke McKenna, Mordzeugin mit acht Jahren. Der Herrscher ist siech, und Harley hetzt die, die nach der Macht geifern, aufeinander. Niemals mehr Opfer! Von jetzt an geht die Gewalt von Frauen aus.
    Mehr Infos zu aktuellen und historischen Krimis auf unserem Portal - "Alles über Krimis"

    Wie funktioniert die Abstimmung?
    Die Krimibestenliste wird im Auftrag der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und von Deutschlandfunk Kultur durch eine Jury aus Kritikerinnen und Kritikern erstellt.
    Es sind 19 Spezialistinnen und Spezialisten für Kriminalliteratur aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die aus der laufenden Produktion monatlich jeweils vier Titel vorschlagen, die sie mit sieben, fünf, drei oder einem Punkt bewerten. Der so gefundene Punktwert pro Titel wird mit der Zahl der für ihn abgegebenen Stimmen multipliziert. Daraus wird die monatliche Liste berechnet.
    Jedes Jurymitglied darf insgesamt drei Mal für denselben Titel votieren. Voten für Titel, an deren Entstehung oder Vorbereitung man beteiligt war, sind verboten. Die Titel dürfen nicht älter als zwölf Monate und keine Wiederauflagen, Sammelbände oder Anthologien sein. Unterschiede zwischen Hardcover, Paperback und Taschenbuch werden nicht gemacht.
    Im Durchschnitt kommen fünf Titel neu auf die monatliche Liste. Die Ziffer in Klammern gibt den Rang des Vormonats an.
    Die Jury:
    Tobias Gohlis, Sprecher der Jury
    Volker Albers, "Hamburger Abendblatt"
    Andreas Ammer, "Druckfrisch", BR
    Gunter Blank, "Rolling Stone"
    Thekla Dannenberg, "Perlentaucher"
    Hanspeter Eggenberger, "Tages-Anzeiger"
    Fritz Göttler, "Süddeutsche Zeitung"
    Jutta Günther, "Radio Bremen Zwei"
    Sonja Hartl, "Zeilenkino", "Polar Noir"
    Hannes Hintermeier, "Frankfurter Allgemeine Zeitung"
    Peter Körte, "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung"
    Kolja Mensing, "Deutschlandfunk Kultur"
    Marcus Müntefering, "Spiegel Online"
    Ulrich Noller, "Deutsche Welle", WDR
    Frank Rumpel, SWR
    Margarete von Schwarzkopf, Literaturkritikerin
    Ingeborg Sperl, "Der Standard"
    Sylvia Staude, "Frankfurter Rundschau"
    Jochen Vogt, "NRZ", "WAZ".
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