Krimibestenliste

    Die zehn besten Krimis im September

    Ein Messer mit Blut - die Tatwaffe eines Mordes?
    Spannung und Suspense - mit unserer Krimibestenliste garantiert. © imago/blickwinkel
    Deutschlandfunk Kultur und F.A.S. präsentieren die besten Krimis des Monats: Lisa McInerney ist mit "Glorreiche Ketzereien" auf den Spitzenplatz gesprungen. Neueinsteiger Joe Ide bietet in "Stille Feinde" schnellen Witz und schlauen Spaß.

    1 (-) Tom Franklin: Krumme Type, krumme Type
    Deutsch von Nikolaus Stingl
    Pulp Master, 350 Seiten, 15,80 Euro


    Als die neunzehnjährige Tina Rutherford verschwindet, ist jedem in Chabot, Mississippi klar, wer dafür verantwortlich ist. Denn 25 Jahre zuvor war schon die junge Cindy Walker spurlos verschwunden. Für das Verbrechen konnte Larry aus Mangel an Beweisen nie verurteilt werden, wurde aber fortan gemieden und lebte in ritualisierter Einsamkeit. Erneut unter Verdacht, ist sein Haus vermehrt Ziel betrunkener Rednecks; er wird angeschossen und der junge schwarze Constable Silas Jones mit den lästigen Ermittlungen betraut – eine gemeinsame Vergangenheit und ein dunkles Geheimnis verbinden ihn mit Larry.
    Tom Franklin: "Krumme Type, krumme Type"
    Tom Franklin: "Krumme Type, krumme Type"© imago/Westend61; Pulp Master

    2 (1) Lisa McInerney: Glorreiche Ketzereien
    Deutsch von Werner Löcher-Lawrence
    Liebeskind, 448 Seiten, 24 Euro

    Cover von "Glorreiche Ketzereien" von Lisa McInerney, im Hintergrund hält eine Frau schützend ihre Hand vor ihrem Gesicht.
    Lisa McInerney: "Glorreiche Ketzereien"© Liebeskind Verlag / imago / Pixsell
    Cork, Irland. Seniorin Maureen erschlägt einen Einbrecher mit einem Heiligen Stein. Die Leiche muss weg. Wie überhaupt alles, was den Anschein von Wohlanständigkeit stören konnte. Poetisch, direkt, kalt servierter schwarzer Humor: endlos die Spirale von gekränkter Ehre, Demütigung und Gewalt.

    3 (-) Mercedes Rosende: Krokodilstränen
    Deutsch von Peter Kultzen
    Unionsverlag, 224 Seiten, 18 Euro

    Mercedes Rosende: "Krokodilstränen"
    Mercedes Rosende: "Krokodilstränen"© picture-alliance / Uwe S. Meschede; Unionsverlag
    Der Schauplatz: die Altstadt von Montevideo, mit düsteren Gassen und neugierigen Bewohnern. Der Coup: ein Überfall auf einen gepanzerten Geldtransporter. Die Besetzung: Germán, gescheiterter Entführer mit schwachen Nerven. Úrsula López, resolute Hobbykriminelle mit unstillbarem Hunger. El Roto, der Kaputte, berüchtigter Verbrecherboss mit zu viel Selbstvertrauen. Doktor Antinucci, zwielichtiger Anwalt mit großen Plänen. Und schließlich Leonilda Lima, erfolglose Kommissarin mit einem letzten Rest von Glauben an die Gerechtigkeit.

    4 (6) Claudia Piñeiro: Der Privatsekretär
    Deutsch von Peter Kultzen
    Unionsverlag, 320 Seiten, 22 Euro

    Im Vordergrund das Cover von Claudia Pineiro, "Der Privatsekretär , im Hintergrund der beleuchtete Präsidentenpalast Casa Rosada in Buenos Aires.
    Claudia Pineiro: "Der Privatsekretär"© imago/robertharding / Cover Unionsverlag
    Buenos Aires, La Plata. Politiker Rovira will die Provinz Buenos Aires teilen, um dem Alsina-Fluch zu entkommen. Denn nur so kann er Präsident werden. Diesem Ziel wird alles geopfert: Frau, Freundschaft, Moral. Der Fluch Argentiniens: skrupellose Machtgier. Die frisst sogar Kinder. Ausgeklügelt böse.

    5 (8) Gianrico Carofiglio: Kalter Sommer
    Deutsch von Verena von Koskull
    Goldmann, 352 Seiten, 20 Euro


    Bari, 1992. Während eines Bandenkriegs wird der Sohn von Mafiaboss Dreizylinder entführt und stirbt. Ein Mafioso wird Kronzeuge, die Cosa Nostra ermordet in Sizilien Borsellino und Falcone, die Polizei von Bari tappt durch Grauzonen. Zufall, Schicksal? Roman und Reflexion einiger Geschehnisse.
    Cover des Buches Gianrico Carofiglio, Kalter Sommer; im Hintergrund Stadtansicht von Bari
    Gianrico Carofiglio: "Kalter Sommer"© Cover: Goldmann / Hintergrund dpa / picture alliance

    6 (10) Max Annas: Finsterwalde
    Rowohlt, 400 Seiten, 22 Euro

    Im Vordergrund das Buchcover von Max Annas: Finsterwalde, im Hintergrund eine Tagebaulandschaft in der Lausitz bei Finsterwalde
    Max Annas: "Finsterwalde"© R. Schlepphorst / dpa / picture alliance
    Berlin, Finsterwalde. Wer nicht weiß ist, wurde vertrieben oder kaserniert, deutscher Pass hilft gar nichts. Um Kindern das Leben zu retten, flieht Ärztin Marie aus dem Lager Finsterwalde, riskiert das eigene Leben in einem Deutschland, in dem Schwarze Freiwild sind. Schöne neue Zukunft mit "Politik für Euch!"

    7 (-) J.G. Ballard: Millennium People
    Deutsch von Jan Bender
    Diaphanes, 352 Seiten, 20 Euro


    Nachdem seine Ex-Frau bei einem Bombenanschlag am Flughafen Heathrow getötet wurde, begibt sich der Psychologe David Markham auf die Suche nach den wahren Motiven in ein zeitgenössisches Herz der Finsternis: Chelsea Marina - eine Mittelklassesiedlung in London, deren Bewohner, angeführt von einem enigmatischen Kinderarzt und einer exzentrischen Filmdozentin, gegen ihre eigenen Lebensentwürfe rebellieren
    J.G. Ballard: "Millennium People"
    J.G. Ballard: "Millennium People"© picture alliance/Arcaid; Diaphanes

    8 (-) Detlef Bernd Blettenberg: Falken jagen
    Pendragon, 384 Seiten, 18 Euro


    Mit "Falken jagen" erscheint von D. B.  Blettenberg endlich ein neuer Roman um den Privatermittler Farang, bestens bekannt aus den Thrillern "Farang" und "Berlin Fidschitown", die mit dem Deutschen Krimi Preis ausgezeichnet wurden. Eine Mordserie erschüttert diesmal Thailand. Die Opfer sind Deutsche, aber dann wird auch ein Mitarbeiter der griechischen Botschaft ermordet. Die Polizeiführung Bangkoks ist überfordert.
    Detlef Bernd Blettenberg: "Falken jagen"
    Detlef Bernd Blettenberg: "Falken jagen"© picture alliance / imageBROKER; Pendragon

    9 (-) Jo Nesbø: Macbeth
    Deutsch von André Mumot
    Penguin, 624 Seiten, 24 Euro

    Jo Nesbø: "Macbeth"
    Jo Nesbø: "Macbeth"© picture alliance/imageBROKER; Rowohlt
    Er kennt seine Feinde nur allzu gut. Inspector Macbeth ist der taffste Cop in einer maroden Industriestadt im Norden. Einen Deal nach dem anderen lässt er hochgehen, die Drogenbosse beißen sich an ihm die Zähne aus. Doch irgendwann wird die Verlockung zu groß: Geld, Respekt, Macht. Schnell aber wird ihm klar, dass einer wie er, der schon in der Gosse war, niemals ganz nach oben kommen wird. Außer – er tötet.

    10 (-) Jane Harper: Ins Dunkel
    Deutsch von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann
    Rowohlt, 416 Seiten, 14,99 Euro


    Fünf Frauen unternehmen eine Wanderung durch den australischen Busch, organisiert von ihrer Firma, ausgerüstet nur mit Kompass und Landkarte. Tage später kommen nur vier von ihnen zurück. Aaron Falk, Ermittler der australischen Polizei, muss die vermisste Alice Russell unbedingt finden. Sie ist seine Informantin bei einem Unternehmen, das unter dem Verdacht der Geldwäsche steht.
    Jane Harper: "Ins Dunkel"
    Jane Harper: "Ins Dunkel"© imago/blickwinkel; Rowohlt

    Wie funktioniert die Abstimmung?
    Die Krimibestenliste wird im Auftrag der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" und dem Deutschlandfunk Kultur von einer Jury aus Kritikerinnen und Kritikern erstellt.
    Es sind 19 Spezialistinnen und Spezialisten für Kriminalliteratur aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die aus der laufenden Produktion monatlich jeweils vier Titel vorschlagen, die sie mit sieben, fünf, drei oder einem Punkt bewerten. Der so gefundene Punktwert pro Titel wird mit der Zahl der für ihn abgegebenen Stimmen multipliziert. Daraus wird die monatliche Liste berechnet.
    Jedes Jurymitglied darf insgesamt drei Mal für denselben Titel votieren. Voten für Titel, an deren Entstehung oder Vorbereitung man beteiligt war, sind verboten. Die Titel dürfen nicht älter als zwölf Monate und keine Wiederauflagen, Sammelbände oder Anthologien sein. Unterschiede zwischen Hardcover, Paperback und Taschenbuch werden nicht gemacht.
    Im Durchschnitt kommen fünf Titel neu auf die monatliche Liste. Die Ziffer in Klammern gibt den Rang des Vormonats an.

    Das ist die Jury der Krimibestenliste:
    Tobias Gohlis, Sprecher der Jury
    Volker Albers, Hamburger Abendblatt
    Andreas Ammer, Druckfrisch, BR
    Gunter Blank, Rolling Stone
    Thekla Dannenberg, Perlentaucher
    Hanspeter Eggenberger, Tages-Anzeiger
    Fritz Göttler, Süddeutsche Zeitung
    Jutta Günther, Radio Bremen Zwei
    Sonja Hartl, Zeilenkino
    Hannes Hintermeier, Frankfurter Allgemeine Zeitung
    Peter Körte, Frankfurter Allgemeine Zeitung
    Kolja Mensing, Deutschlandfunk Kultur
    Marcus Müntefering, Spiegel Online
    Ulrich Noller, Deutsche Welle, WDR
    Frank Rumpel, SWR
    Margarete von Schwarzkopf, Literaturkritikerin
    Ingeborg Sperl, Der Standard
    Sylvia Staude, Frankfurter Rundschau
    Jochen Vogt, NRZ, WAZ


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