Krimibestenliste Februar

Blut und Ballett

Auf einem orange aquarellierten Hintergrund liegen ein Hut, ein umgekipptes Glas und eine Lupe. Auf dem Hintergrund schweben die drei Buchcover.
Die Top drei der Krimibestenliste im Februar: "Aus der Balance" von Megan Abbott und "Die große Uhr" von Kenneth Fearing sind neu dabei, "Die Stunde der Hyänen" von Johannes Groschupf war im Januar auf Platz eins. © Deutschlandradio / Pulp Master, Suhrkamp und Elsinor
Megan Abbott lässt ihren Krimi "Aus der Balance" an einer Ballettschule spielen. Vor einer "Nussknacker"-Aufführung kommt das menschliche Gefüge aus dem Gleichgewicht. Mit ihrem Buch springt Abbott an die Spitze der Krimibestenliste.
  • 1
    Das Cover des Krimis von Megan Abbott, "Aus der Balance". Die Titelillustration in Grautönen zeigt eine schlanke Frau in Ballettpose, die sich an einer senkrecht stehenden Stange festhält. Das Buch ist auf der Krimibestenliste von Deutschlandfunk Kultur.
    Megan Abbott

    Aus der Balance

    Übersetzt von Karen Gerwig und Angelika Müller

    Ballettschule in den USA. Verkrüppelt, flüchtig, willensstark – so trainieren Charlie, Marie und Dara tanz- und eifersüchtige Kinder: Die Aufführung des „Nussknackers“ steht an. Spitzentanz stößt auf animalische Gewalt, als Bauunternehmer Derek das hermetische Dreieck aufmischt. Knisternd, phantastisch bis zur Explosion.

    330 Seiten

    16,00 Euro

    Pulp Master

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  • 2
    Das Buchcover des Krimis von Johannes Groschupf, "Die Stunde der Hyänen". Es zeigt ein rotes, brennendes Auto auf einer schmuddeligen Straße bei Nacht, im Hintergrund ist ein Backsteingebäude im Fabrikstil zu erkennen. Das Buch ist auf der Krimibestenliste von Deutschlandfunk Kultur.
    Johannes Groschupf

    Die Stunde der Hyänen

    Berlin. In Kreuzberg brennen Fahrzeuge. Fernfahrer Radek wird beinahe verbrannt, lässt vom Alkohol, entdeckt Gott, wird „polnischer Messias“. Maurice zündelt und masturbiert, so sehr will er Britta zur Frau. Doch die Ältesten der „Jünger Jahwes“ untersagen den Kontakt. Sie haben anderes vor. Schwarzes Märchen.

    265 Seiten

    16,00 Euro

    Suhrkamp

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  • 3
    Das Cover des Krimis von Kenneth Fearing, "Die große Uhr". Darauf sind neben Autor und Titel ein Schwarz-Weiß-Bild einer Hochhäuserschlucht zu sehen, im Vordergrund ist das Empire State Building in New York. Das Buch ist auf der Krimibestenliste von Deutschlandfunk Kultur.
    Kenneth Fearing

    Die große Uhr

    Übersetzt von Jakob Vandenberg

    New York, 1946. George Stroud, Säufer, Kunstsammler, Hasardeur, swingt mit seiner neuen Flamme Pauline durch Bars und Antiquitätengeschäfte. Pauline ist auch die Geliebte von Georges Boss. Der erschlägt sie. George soll den einzigen Zeugen finden. Das ist er selbst. Klassischer Noir, aber poetisch, verrückt. Tolle Entdeckung.

    200 Seiten

    20,00 Euro

    Elsinor

  • 4
    Das Cover des Krimis von Attica Locke, "Pleasantville". Es zeigt eine schmutzige US-Flagge, die mit anderen Motiven verschwimmt, darunter Gesichter und Symbole. Das Buch ist auf der Krimibestenliste von Deutschlandfunk Kultur.
    Attica Locke

    Pleasantville

    Übersetzt von Andrea Stumpf

    Houston, Texas 1996. Mord und Politik: Im Vorort Pleasantville wird der Bürgermeisterwahlkampf entschieden und Alicias Leben beendet. Anwalt und Bürgerrechtler Jay Porter, alleinerziehender Vater, riskiert Ruf und Existenz, um den Mordverdächtigen aus einer angesehenen schwarzen Familie zu retten. Great Pleasure.

    452 Seiten

    26,00 Euro

    Polar

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  • 5
    Das Cover des Krimis von Tom Lin, "Die tausend Verbrechen des Ming Tsu". Es zeigt neben Autorenname und Titel eine Illustration. Darauf ist ein Reiter auf seinem Pferd im Schattenriss vor einem stilisierten Sonnenuntergang zu sehen.
    Tom Lin

    Die tausend Verbrechen des Ming Tsu

    Übersetzt von Volker Oldenburg

    1869, Pacific Railroad. Nach Jahren Sklaverei an der Bahnstrecke ist Hitman Ming Tsu hinter allen her, die sein Glück mit Ada zerstört haben. Leichen und Magier pflastern seinen Weg westwärts, auf dem er eine Frau trifft, die nicht entflammbar ist, einen Mann, der jede Gestalt annimmt, einen Puma und seine Liebe: Noir.

    304 Seiten

    16,00 Euro

    Suhrkamp

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  • 6
    Das Cover des Krimis von Sally McGrane, "Die Hand von Odessa". Es zeigt neben dem Namen der Autorin und dem Titel eine Illustration vorwiegend in blau und pink. Auf dieser sind einige Häuser zu sehen, zwei Katzen und ein Auto. Auf einer Wäscheleine hängen Kleidungsstücke.
    Sally McGrane

    Die Hand von Odessa

    Übersetzt von Diana Feuerbach

    Odessa, nach Besetzung der Krim. Bombenanschläge, die dritte Hand eines Politikers, ein verliebter Kater. Ein Verbrecher, der seine Tochter entführt. In diesem Odessa, bedroht von Russen und so gesetzlos wie phantastisch seit je, will Ex-CIA-Mann Max Rushmore seine Karriere retten. Hommage an eine unbesiegbare Stadt.

    416 Seiten

    24,00 Euro

    Voland & Quist

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  • 7
    Das Cover des Krimis von Tade Thompson, "Fern vom Licht des Himmels". Es zeigt die Zeichnung eines heulenden Himmels vor einem nachtdunklen Himmel neben dem Namen des Autors und des Titels
    Tade Thompson

    Fern vom Licht des Himmels

    Übersetzt von Jakob Schmidt

    Weltraum, Zukunft. Nach zehn Jahren Flug zum Planeten Bloodroot wacht Pilotin Michelle Campion auf und entdeckt im Raumschiff Dutzende zerstückelte Passagiere. Ermordet von dessen KI? Thompson mischt Klassenkampf und Oligarchenschelte, SF und Krimi in einem der seltsamsten, wendungsreichsten Locked-Room-Mysterys ever.

    384 Seiten

    20,00 Euro

    Golkonda

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  • 8
    Das Cover des Krimis von Joe R. Lansdale, "Moon Lake". Die Illustration  zeigt im Vordergrund einen Mensch in weißem Shirt von hinten, der Kopf und angewinkelte Arme unter Wasser hat. Im Hintergrund ist eine Brücke zu sehen. Das Buch ist auf der Krimibestenliste von Deutschlandfunk Kultur.
    Joe R. Lansdale

    Moon Lake

    Übersetzt von Patrick Baumann

    „New Long Lincoln“. Daniel Russell träumt „von dunklen Wassern“. Im Moon Lake in Osttexas, tiefstes Jim-Crow-Gebiet, liegt nicht nur die Leiche von Dans Vater. Als sie nach Jahren auftaucht, macht der junge schwarze Journalist sich auf, die lokale Diktatur der Weißen zu knacken, fast ganz allein. Grusel-Noir.

    464 Seiten

    26,99 Euro

    Festa

  • 9
    Das Cover des Krimis von Antoine Volodine, "Einige Einzelheiten über die Seele der Fälscher. Eine Illustration zeigt einen Mensch in weißem Hemd und mit schwarzen Haaren, der ein Wesen umarmt, das einen Hasenkopf hat. Das Buch ist auf der Krimibestenliste von Deutschlandfunk Kultur.
    Antoine Volodine

    Einige Einzelheiten über die Seele der Fälscher

    Übersetzt von Holger Fock

    Lissabon, Mitte der 70er. Der BKA-Beamte und die RAF-Terroristin: Aus Liebe hat er sie zum Fluchtpunkt gen Asien geschmuggelt; sie spinnt in den kurzen Tagen bis zur Abreise am Schlüsselroman ihrer vergeblichen Aktionen, dem Antikrimi schlechthin. Phantastische Verunsicherung mit Sprachen, Wirklichkeiten, Mythen, Identitäten.

    320 Seiten

    25,00 Euro

    Edition Converso

  • 10
    Das Cover des Krimis von Iben Albinus, "Damaskus". Es zeigt eine Straßenszene, auf der Kreuzung steht ein brennendes Auto.
    Iben Albinus

    Damaskus

    Übersetzt von Kerstin Schöps

    Iben Abinus schickt in ihrem Politthriller „Damaskus“ eine dänische Menschenrechtsaktivistin kurz vor Ende des „Arabischen Frühlings“ nach Syrien - als Beraterin eines Mobilfunkkonzerns. Doch sie hat noch eine andere Mission, und die ist gefährlich.

    512 Seiten

    24,00 Euro

    Hoffmann und Campe

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Sie können die Krimibestenliste auch als PDF herunterladen. Alles über Mord und Totschlag gibt es auf unserem Krimiportal das über die aktuellen Trends in der Kriminalliteratur informiert und die wichtigsten Neuerscheinungen vorstellt. Haben Sie Fragen oder Anregungen zur Krimibestenliste? Dann wenden Sie sich über krimi@deutschlandradio.de an die Jury oder die Redaktion.

Wie funktioniert die Abstimmung?

Die Krimibestenliste wird im Auftrag von Deutschlandfunk Kultur durch eine Jury aus Kritikerinnen und Kritikern erstellt.

Es sind 18 Spezialistinnen und Spezialisten für Kriminalliteratur aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die aus der laufenden Produktion monatlich jeweils vier Titel vorschlagen, die sie mit sieben, fünf, drei oder einem Punkt bewerten.

Der so gefundene Punktwert pro Titel wird mit der Zahl der für ihn abgegebenen Stimmen multipliziert. Daraus wird die monatliche Liste berechnet.

Jedes Jurymitglied darf insgesamt drei Mal für denselben Titel votieren. Voten für Titel, an deren Entstehung oder Vorbereitung man beteiligt war, sind verboten.

Die Titel dürfen nicht älter als zwölf Monate und keine Wiederauflagen, Sammelbände oder Anthologien sein. Unterschiede zwischen Hardcover, Paperback und Taschenbuch werden nicht gemacht.

Im Durchschnitt kommen fünf Titel neu auf die monatliche Liste. Die Ziffer in Klammern gibt den Rang des Vormonats an.

Die Jury:
Tobias Gohlis, Sprecher der Jury
Volker Albers, „Hamburger Abendblatt“
Andreas Ammer, „Druckfrisch“, ARD
Gunter Blank, „Rolling Stone“
Katrin Doerksen, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, „Kino-Zeit“
Hanspeter Eggenberger, „krimikritik.com“
Fritz Göttler, „Süddeutsche Zeitung“
Jutta Günther, „Radio Bremen Zwei“
Sonja Hartl, „Zeilenkino“, „Crimemag“, „Deutschlandfunk Kultur“
Hannes Hintermeier, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“
Alf Mayer, „CulturMag“, „Strandgut“
Kolja Mensing, „Deutschlandfunk Kultur“
Marcus Müntefering, „Der Spiegel“
Ulrich Noller, „Deutschlandfunk Kultur“, „Deutschlandfunk“, „SWR“, „WDR“
Frank Rumpel, „SWR“
Ingeborg Sperl, „Der Standard“
Sylvia Staude, „Frankfurter Rundschau“
Jochen Vogt, „NRZ“, „WAZ“