1 (2) Garry Disher: "Hope Hill Drive"
Aus dem Englischen von Peter Torberg
Unionsverlag, Zürich 2020
336 Seiten, 22 Euro
Große Literatur an der Spitze
Tiverton, South Australia. Alles wie immer: Es wird geklaut, gesoffen, geprügelt. Hirsch, allein auf sehr weiter Flur, ist ein "freundlicher Dorfpolizist". Da wird eine Frau erschossen, zwei Kinder fliehen, Hauptstadt-Cops schaffen Chaos. Große Literatur, entstanden aus Kleinem.
2 (5) Steph Cha: "Brandsätze"
Aus dem Englischen von Karen Witthuhn
ars vivendi, Cadolzburg 2020
336 Seiten, 22 Euro
3 (-) Sara Sligar: "Alles, was zu ihr gehört"
Aus dem Englischen von Ulrike Brauns
hanserblau, Berlin 2020
432 Seiten, 16 Euro
Gera, Jena 1985. Melchior war Bassist einer Punk-Band. Jetzt liegt der 19-Jährige tot im Schuppen. Die Ermittler stöbern im unsozialistischen Familiendreck: Kriegsverbrechen, Diebstahl, Prügel. Freundin Julia erzählt von Aufbruch, Musik, Liebe und Verrat. Hommage an den Punk und die Sehnsucht, frei zu sein.
4 (1) Max Annas: "Morduntersuchungskommission. Der Fall Melchior Nikoleit"
Rowohlt, Hamburg 2020
336 Seiten, 20 Euro
5 (-) Joachim B. Schmidt: "Kalmann"
Diogenes, Zürich 2020
352 Seiten, 22 Euro
London. Scharia-Fake? Die Frau des Immobilienmoguls Thwaite und ein Japaner liegen gesteinigt in der Baugrube einer Luxuswohnanlage. Detective Sergeant Drake und Partnerin ermitteln unter Gentrifizierungs- und Irakkrieg-Traumatisierten, rechten Schlägern und rechtgläubigen Migranten. London vor der Auflösung.
6 (4) Parker Bilal: "London Burning"
Aus dem Englischen von Ulrike Thiesmeyer
Rowohlt, Hamburg 2020
496 Seiten, 12 Euro
7 (-) James Ellroy: "Jener Sturm"
Aus dem Englischen von Stephen Tree
Ullstein, Berlin 2020
976 Seiten, 35 Euro
8 (-) Marcie Rendon: "Stadt, Land, Raub"
Aus dem Englischen von Jonas Jakob
Ariadne, Hamburg 2020
238 Seiten, 13 Euro
Busan 1993. Guam – das ist Tradition, Strand, Verbrechen im Kleinformat. Für Old Son managt Huisu seit 20 Jahren dort das Hotel und die Deals, einsam und besonnen achtet er die Regeln. Bis ihm Selbssttändigkeit winkt. Großes Sozial- und Gangsterepos: Neu verdrängt Alt, Globalisierung steigert Gewalt.
9 (-) Un-Su Kim: "Heißes Blut"
Aus dem Französischen von Sabine Schwenk
Europaverlag, Berlin/München/Wien/Zürich 2020
582 Seiten, 24 Euro
Dundurn am Ontariosee. Leichen im Hafenbecken, wo ein Museum Dundurns Zukunft werden soll. Superintendent MacNeice ist gefragt, ein resoluter Diplomat der Aufklärung, dem nichts entgeht. US-Veteranen, ein Biker-Krieg, dazu ein Serienmörder – Mac hat zu tun in seinem ersten deutschen Fall.
10 (10) Scott Thornley: "Der gute Cop"
Aus dem Englischen von Karl-Heinz Ebnet und Andrea O'Brien
Suhrkamp, Berlin 2020
523 Seiten, 16 Euro
Die Jury:
Tobias Gohlis, Sprecher der Jury
Volker Albers, "Hamburger Abendblatt"
Andreas Ammer, "Druckfrisch", ARD
Gunter Blank, "Rolling Stone"
Thekla Dannenberg, "Perlentaucher"
Hanspeter Eggenberger, "Tages-Anzeiger"
Fritz Göttler, "Süddeutsche Zeitung"
Jutta Günther, "Radio Bremen Zwei"
Sonja Hartl, "Zeilenkino", "Crimemag", "Deutschlandfunk Kultur"
Hannes Hintermeier, "Frankfurter Allgemeine Zeitung"
Peter Körte, "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung"
Alf Mayer, "CulturMag", "Strandgut"
Kolja Mensing, "Deutschlandfunk Kultur"
Marcus Müntefering, "Der Spiegel"
Ulrich Noller, "Deutschlandfunk Kultur", "Deutschlandfunk", "SWR", "WDR"
Frank Rumpel, "SWR"
Ingeborg Sperl, "Der Standard"
Sylvia Staude, "Frankfurter Rundschau"
Jochen Vogt, "NRZ", "WAZ"