Krise in Venezuela

Taumelt das Land in einen Bürgerkrieg?

Studenten in Venezuela protestieren gegen die Regierung von Präsident Maduro, August 2017.
Studenten in Venezuela protestieren gegen die Regierung von Präsident Maduro, August 2017. © Deutschlandradio / Burkhard Birke
Moderation: Elke Durak |
Nach den Wahlen zur verfassungsgebenden Versammlung in Venezuela herrscht Chaos im Land. Die Opposition wirft der Regierung vor, die Wahlen gefälscht zu haben, um das bestehende Parlament zu entmachten. Sie haben das Plebiszit boykottiert und warnen davor, dass Machthaber Nicolás Maduro das Land in eine Diktatur führt.
Bei den Protesten gegen Maduro sind in den vergangenen Monaten mehr als 120 Menschen gestorben. Die USA haben einen Finanzboykott angekündigt, seit dem Wochenende verhaftet die Regierung verstärkt Oppositionspolitiker. Droht dem Land ein Bürgerkrieg? Was kann Deutschland, was Europa tun, um die demokratischen Kräfte im Land zu stärken? Welche Gefahren gehen von Maduros Bewegung für Lateinamerika aus? Und wäre die Opposition wirklich besser für das Land?
Über diese und andere Fragen diskutieren im Wortwechsel:
Ivo Hernández, Politologe an der Uni Münster:
"Das Land braucht im Moment keine neue Verfassung. Das Land braucht eine fähige Regierung."
Hildegard Stausberg, Journalistin und Lateinamerikaexpertin:
"Nicolás Maduro weiß, dass er bei fairen Wahlen niemals eine Chance hätte. Er versucht, in Venezuela das kubanische Modell durchzusetzen."
Günther Maihold, stellv. Direktor Stiftung Wissenschaft und Politik:
"Die Gesellschaft in Venezuela ist gespalten. Maduro trägt den Konflikt auf die Straße, wo seine Schläger die Macht haben."
Wolfgang Gehrcke, für die Linkspartei im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages:
"Wenn Venezuela aus der Gewaltspirale heraus will, müssen alle miteinander verhandeln. Dazu braucht das Land Hilfe von außen, zum Beispiel die des Papstes."
Moderation: Elke Durak
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