"Es sind nicht die besten Datenschützer"
Die neue Smartphone-App "Pokémon Go" erlebt einen Hype in den USA. Millionen von Nutzern laufen durch ihre Nachbarschaft und suchen kleine, virtuelle Monster. Manche bezeichnen die App allerdings als Überwachungssoftware. Der Journalist Marcus Richter erklärt den schlechten Ruf.
In Deutschland ist "Pokémon Go" noch nicht auf dem Markt. Allerdings hätten sich einige die Software schon von anderen Internetseiten heruntergeladen. Dabei müsse man aber aufpassen. "Da sind auch schon verseuchte Varianten mit Trojanern aufgetaucht", sagt Journalist Marcus Richter.
Einloggen mit dem Google-Account
Wer "Pokémon Go" spielt, offenbart per Smartphone, wo er sich gerade befindet. Das gehöre aber nun mal zu dem Spiel. Einen schlechten Ruf habe der Spieleproduzent vor allem, "weil die sich die Datenweitergabe haben einräumen lassen". Außerdem können sich Spieler mit einem Google-Account einloggen. Und in diesem Fall habe die App dann Vollzugriff gehabt auf die Daten. Zusammenfassend sagt Richter über die Spielemacher: "Es sind nicht die besten Datenschützer - aber das ist auch nachvollziehbar zum Teil."
In den USA wurden bereits Spieler angelockt in bestimmte Ecken, um Pokémon zu finden, und wurden dort ausgeraubt. Es gab auch schon Afroamerikaner, die Angst davor haben, verdächtig zu wirken, wenn sie mit dem Blick auf ihr Smartphone in abgelegen Straßenecken spazieren würden. Eine Anspielung auf die Diskriminierung schwarzer Amerikaner durch einige Polizisten. "Das beleuchtet das Thema Rassismus auf eine ganz seltsame Art und Weise, aber sehr eindrücklich", sagt Richter.