Kryptografie

"Ein großer Schritt in Richtung Sicherheit"

Zwei orangefarbene Netzwerkkabel hängen vor vor einem Computer-Bildschirm, der Zahlenkolonnen mit einem binären Code zeigt.
In der Verschlüsselungstechnik tut sich einiges, berichtet der Journalist Manfred Kloiber von der Computermesse CeBIT © dpa / Oliver Berg
Zu aufwendig, zu kompliziert, zu teuer: Obwohl jeder weiß, dass man E-Mails verschlüsseln sollte, macht es kaum jemand. Das Projekt "Volksverschlüsselung" der Fraunhofer-Gesellschaft will Abhilfe schaffen.
Spätestens seit dem NSA-Skandal weiß eigentlich jeder Internetnutzer, wie leicht E-Mails und andere elektronische Nachrichten abgefangen und ausspioniert werden können. Dennoch nutzen die wenigsten die Möglichkeiten, um ihre E-Mails und SMS zu schützen. Das Verfahren ist den meisten schlicht zu aufwendig und kompliziert. Möglicherweise wird das bald anders: Durch das Projekt "Volksverschlüsselung" der Fraunhofer-Gesellschaft soll der Umgang mit Verschlüsselungstechnik ganz einfach werden.
Der Journalist Manfred Kloiber begrüßt die Initiative. Bisher habe man sehr viel wissen und organisieren müssen, um eine verschlüsselte E-Mail zu verschicken, sagt er. Zum Beispiel habe man für jeden Kommunikationspartner einen Schlüssel verwalten müssen:
"Das alles zu managen, war sehr, sehr kompliziert. Und bislang waren da auch immer Firmen involviert, jedenfalls wenn man den Industriestandard sozusagen nutzen wollte. Die wollten Geld dafür haben, dass sie bescheinigen, dass Schlüssel auch bestimmten Leuten gehören. Das alles war schlicht so abstoßend eigentlich, dass es kaum einer gemacht hat."
Verschlüsselte Kommunikation auch fürs Smartphone
Die Fraunhofer-Gesellschaft wolle die verschlüsselte Kommunikation jetzt ganz einfach machen. Sie übernehme die für die Verschlüsselung notwendige Notariatsfunktion und stelle Zertifikate aus. Außerdem wolle man eine Software entwickeln, die dafür sorge, dass das Schlüsselmanagement relativ einfach funktioniere. "Erstmal nur für Windows-Computer, die anderen werden dann auch kommen", sagt Kloiber.
"Damit wäre ein großer Schritt tatsächlich für jedermanns Sicherheit eigentlich getan, weil die Möglichkeit zumindest da ist und bislang eben halt Produkte eigentlich nur auf dem Markt waren, die was kosten."
Es gebe auch Lösungen fürs Smartphone, um beispielsweise eine SMS abzusichern: "Also, da tut sich echt was."

Das Fraunhofer-Institut für sichere Informationstechnologie SIT stellt auf der CEBIT sein Projekt zum digitalen Identitätsmanagement vor. Weitere Beiträge aus unserer Technik-Serie in Studio 9 finden Sie in unserer Übersicht.

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