Das Thema haben wir auch in einem Pageflow-Projekt multimedial aufbereitet.
Heilige Schmuggelware
Die "heilige Kuh" steht sprichwörtlich für etwas Unantastbares. Und für die Hindus in Indien sind Kühe tatsächlich ein Wohnort für Götter. Dass Kühe dort geschlachtet und zu Steaks verarbeitet werden, ist eigentlich ein absolutes Tabu. Dennoch geschieht genau das.
Die hinduistisch geprägte Regierung um Präsident Modi hat Gesetze erlassen, die die Kuh unter besonderen Schutz stellen. Aber 13 Prozent der Inder sind Moslems, und die sehen in der Kuh etwas ganz anderes: Fleisch und Leder, die man gewinnbringend vermarkten und exportieren kann.
Nicht nur Muslime, auch manche geschäftstüchtigen Hindus finden Wege, die geltenden Gesetze zu umgehen oder zu brechen. So werden massenhaft Kühe ins Nachbarland Bangladesch geschmuggelt, wo sie verkauft, geschlachtet und gehäutet werden. Reporter Gerhard Richter über Kühe in Indien, die für die einen eine x-bleibige Ware sind, für die anderen aber das Schönste und Heiligste überhaupt bedeuten.