Künstler im Iran

"Wir sind Teil der Kunstwelt"

Sie sehen Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier im "Tehran Museum of Contemporary Art (TMOCA)". Er schaut sich ein Gemälde von Jackson Pollock an.
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier im "Tehran Museum of Contemporary Art (TMOCA)". Er schaut sich ein Gemälde von Jackson Pollock an. © picture-alliance / dpa / Bernd von Jutrczenka
Anahita Ghabaian im Gespräch mit Korbinian Frenzel |
Trotz mancher Einschränkungen gibt es im Iran eine lebendige Kunstszene, meint die Galeristin Anahita Ghabaian. Kunst werde immer mehr zu einer Art, sich auszudrücken. Und wer bestimmte rote Linien nicht überschreite, könne seine Arbeiten auch zeigen.
Im Rahmen des Kulturprogramms "Die iranische Moderne" beschäftigt sich derzeit eine Veranstaltungsreihe des Berliner Goethe-Instituts mit zeitgenössischer iranischer Kunst und Kultur. Mit dabei: Anahita Ghabaian, Gründerin der "Silk Road Gallery" in Teheran. Seit 2001 stellt sie dort moderne iranische Fotokunst aus.
"Die iranische Fotografie ist deshalb so spannend, da sie sich immer mit der Realität befasst, mit der Gesellschaft, mit der Jugend, mit vielen gegenwärtigen Themen", sagte Ghabaian im Deutschlandradio Kultur. Generell werde Kunst im Iran immer mehr zu einer Art, sich auszudrücken, vor allem für die jüngere Generation.

"Rote Linien" müssen respektiert werden

Es gebe viele Künstler im Iran, viele Galerien eröffnen. "Man kann heute mit Sicherheit sagen, dass iranische Kunst Teil der weltweiten Kunst ist, einer umfassenderen Kunstwelt, die andere Länder und den Iran miteinbezieht." Allerdings müssten Künstler im Iran bestimmte Grenzen akzeptieren, die Religion zum Beispiel oder eine bestimmte Art der Darstellung von Menschen. "Alle, die im Iran bleiben wollen und dort weiter arbeiten möchten, müssen diese Grenzen respektieren. Wenn man sich aber an diese Regeln hält, kann man seine Arbeit auch zeigen und sich zu vielen verschiedenen Themen äußern."
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