Künstlerin Sarah Borowik-Frank

Jüdisches Leben in seiner Vielfalt zeigen

Von Miron Tenenberg |
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Wenn es um jüdisches Leben geht, wird häufig über Tote gesprochen, Jüdinnen und Juden wird oft die Opferrolle zugewiesen. Sarah Borowik-Frank versucht, dem mit Empathie zu begegnen und diese einseitige Sicht zu überwinden.
Sarah Borowik-Frank ist vor bald 29 Jahren in einer Geflüchtetenunterkunft in Zittau geboren worden. Das erste neugeborene jüdische Leben in Zittau nach der Schoah. Ihre Eltern sind sogenannte Kontingentgeflüchtete aus der ehemaligen Sowjetunion, die in Deutschland Schutz vor Krieg und Pogromen in Tadschikistan gesucht haben.
Mittlerweile lebt die 28-Jährige Künstlerin in Konstanz und vermittelt ihren jüdischen Glauben in Schulen und Universitäten, denn ihrer Meinung nach gibt es "gar nicht so vieles in der jüdischen Berichterstattung".
Daneben steht sie als Schauspielerin auf Theaterbühnen oder ist bei Poetry Slams aktiv, inszeniert eigene Stücke und ist in der Literatur- und Comic-Szene aktiv. Auf Ihren Social-Media-Kanälen thematisiert sie vor allem ihre eigene Jüdischkeit.
Seit dem Jom-Kippur-Attentat von Halle vor rund einem Jahr, hat sie sich zum Ziel gesetzt, das Judentum noch stärker zu erklären, als Mittlerin zwischen und innerhalb der Kulturen zu agieren.
Sie selbst sieht sich der modernen Orthodoxie zugehörig, einer innerjüdischen Strömung, in der ein aktives weltliches Leben geführt wird, das im Einklang mit traditionell-jüdischen Überzeugungen steht.
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