Mein Roboter, der große Komponist?
Können Computer und Roboter kreativ sein und sogar Kunstwerke erschaffen? Der KI-Forscher, Musiker und Sound-Artist Stephan Baumann hält das für möglich. Künstler würden dadurch aber nicht überflüssig. Der Mensch habe bei manchem noch die Nase vorn.
Computer und Roboter stehen meist für Logik und Effizienz. Aber kann Künstliche Intelligenz (KI) auch kreativ sein, gar Kunstwerke schaffen? Diese Frage wird derzeit auf der Messe "Erlebnis KI" in Kaiserslautern diskutiert – und ist gar nicht so abwegig, wie sie so manchem erscheinen mag.
Aufgrund von der Verfügbarkeit von großen Datenmengen, den Fortschritten in spezialisierter Hardware sowie einiger Neuerungen im Bereich Algorithmen, die der KI solch "künstlerische" Strukturen antrainieren können, sei Künstliche Intelligenz durchaus in der Lage, Kunst zu erschaffen, sagt Stephan Baumann, KI-Forscher, Musiker und Sound-Artist. Er hält das im Bereich der Musik oder der bildenden Kunst für möglich.
"Ein schöpferischer Akt speist sich aus vielen Dingen"
"Das heißt, hier wurden Verfahren antrainiert, die eine Stilistik verdichten können auf die Kernmerkmale", sodass Computer "eigenständig Kunstwerke in dem jeweiligen Stil generieren können".
Dass Künstler aber demnächst durch Computer ersetzt werden, diese Sorge treibt den Musiker Baumann bisher nicht um. "Denn diese Kreativität besteht in erster Linie im Verdichten von bereits Existenten. Aber ein genuin schöpferischer Akt, der speist sich aus vielen anderen Dingen" wie beispielsweise der Befindlichkeit des Künstlers oder seiner Biografie.
Die Software bleibe also ein Objekt, das zwar kreiert, aber weiterhin von einem Künstler programmiert oder antrainiert werden muss. "Das kennt man seit der Konzeptkunst, dass man Anweisungen gibt, die dann von jemand ausgeführt werden."
(lk)