Künstliche Intelligenz soll im Bundesarchiv alte Kolonialakten aufarbeiten

    Das Logo des Bundesarchivs, aufgenommen bei einem Pressetermin zur Vorstellung der neuen Katastrophenschutz-Anhänger für das Bundesarchiv.
    Die neu entwickelte Software kann demnach alte Handschriften auswerten. © picture alliance / dpa / Monika Skolimowska
    30.06.2024
    Die im Bundesarchiv aufbewahrten Akten des einstigen Reichskolonialamtes sollen mit Hilfe Künstlicher Intelligenz nach Hinweisen auf deutsche Kolonialverbrechen durchsucht werden. Wie das Archiv bekanntgab, haben Fachleute eine Anwendung entwickelt, die alte Handschriften auswerten kann, darunter auch Dokumente in Sütterlin-Schrift. Der Präsident des Bundesarchivs Hollmann erklärte zum Start des Projekts, Künstliche Intelligenz könne "zur dringend notwendigen Aufarbeitung der gewaltvollen deutschen Kolonialgeschichte" beitragen. Auch Kulturstaatsministerin Roth würdigte die Initiative als Beitrag, einen blinden Fleck in der deutschen Erinnerungskultur zu beleuchten. Die neu entwickelte Anwendung soll nach Ablauf einer Pilotphase in den sogenannten Digitalen Lesesaal des Bundesarchivs integriert werden, der allen Interessierten Einsicht in die Bestände des Archivs bietet.