Kultur als "linkes Hobby"
Die Balletttänzerin wird zu Boden geworfen. Dem Schriftsteller wird das Papier aus der Schreibmaschine gerissen. Der Maler muss zusehen, wie seine Leinwand aufgeschlitzt wird. Und die Geige der Musikerin wird zertrümmert.
"Stoppt den kulturellen Kahlschlag" heißt dieser Kurzfilm, mit dem Niederländer gegen die drastischen Einsparungen ihrer Regierung im Kulturbereich protestieren.
Um den Staatshaushalt nach den Milliardenausgaben zur Bewältigung der Finanzkrise wieder zu sanieren, will das Minderheitskabinett aus Rechtsliberalen und Christdemokraten auch im Kulturbereich drastisch sparen – und zwar insgesamt 300 Millionen Euro pro Jahr.
Treibende Kraft ist die islamfeindliche "Partei für die Freiheit" PVV des umstrittenen Rechtspopulisten Geert Wilders, von der das Minderheitskabinett geduldet wird. Für die PVV und Wilders ist Kulturförderung ein "linkes Hobby", wie sie es nennen. Am liebsten hätten sie 600 statt 300 Millionen eingespart, doch das ging den beiden Regierungsparteien zu weit.
Der größte Teil der Einsparungen, nämlich 200 der 300 Millionen, soll durch Streichung von Subventionen erzielt werden.
"Was wir brauchen, ist eine Mentilitätsveränderung", betonte der zuständige Staatssekretär Zijlstra. Wer auf dem Kunst- und Kultursektor überleben wolle, müsse sich mehr wie ein Unternehmer verhalten und nach Sponsoren oder Mäzenen suchen anstatt von staatlichen Subventionen abhängig zu sein. Mit linken oder rechten Hobbies habe dies nichts zu tun, diese Diskussion, so der Staatssekretär, müsse aufhören.
Wer weiterhin Subventionen bekommt und wer nicht, ist zwar noch völlig offen. Aber schon jetzt steht fest, dass die Podiumskünste von den Streichungen besonders betroffen sein werden, denn im Gegensatz zu den staatlichen Museen wie dem Amsterdamer Reichsmuseum haben sie keine kostbaren großen Kollektionen, die verwaltet werden müssen. Da lässt sich nicht viel streichen. Bei Theater-, Musik- und Tanzproduktionen hingegen schon. Dabei sei gerade dieser Bereich ganz besonders auf Subventionen angewiesen, klagt Ad s’Gravensande von "Kunsten 92", einer Interessengemeinschaft, der sich mehr als 400 niederländische Kunst- und Kulturinstitute angeschlossen haben:
"Gerade für neue Musik-, Tanz- oder Theaterproduktionen ist es unglaublich schwer, Sponsoren zu finden – erst recht in Zeiten der Rezession, da werden Sponsorverträge eher gestoppt als verlängert."
Die zweite wichtige Sparmaßnahme hingegen ist bereits beschlossene Sache - und auch davon sind die Podiumskünste ganz besonders schwer betroffen: der Erhöhung der Mehrwertsteuer für Theater- und Konzertkarten von 6 auf 19 Prozent am 1. Juli.
Um den Staatshaushalt nach den Milliardenausgaben zur Bewältigung der Finanzkrise wieder zu sanieren, will das Minderheitskabinett aus Rechtsliberalen und Christdemokraten auch im Kulturbereich drastisch sparen – und zwar insgesamt 300 Millionen Euro pro Jahr.
Treibende Kraft ist die islamfeindliche "Partei für die Freiheit" PVV des umstrittenen Rechtspopulisten Geert Wilders, von der das Minderheitskabinett geduldet wird. Für die PVV und Wilders ist Kulturförderung ein "linkes Hobby", wie sie es nennen. Am liebsten hätten sie 600 statt 300 Millionen eingespart, doch das ging den beiden Regierungsparteien zu weit.
Der größte Teil der Einsparungen, nämlich 200 der 300 Millionen, soll durch Streichung von Subventionen erzielt werden.
"Was wir brauchen, ist eine Mentilitätsveränderung", betonte der zuständige Staatssekretär Zijlstra. Wer auf dem Kunst- und Kultursektor überleben wolle, müsse sich mehr wie ein Unternehmer verhalten und nach Sponsoren oder Mäzenen suchen anstatt von staatlichen Subventionen abhängig zu sein. Mit linken oder rechten Hobbies habe dies nichts zu tun, diese Diskussion, so der Staatssekretär, müsse aufhören.
Wer weiterhin Subventionen bekommt und wer nicht, ist zwar noch völlig offen. Aber schon jetzt steht fest, dass die Podiumskünste von den Streichungen besonders betroffen sein werden, denn im Gegensatz zu den staatlichen Museen wie dem Amsterdamer Reichsmuseum haben sie keine kostbaren großen Kollektionen, die verwaltet werden müssen. Da lässt sich nicht viel streichen. Bei Theater-, Musik- und Tanzproduktionen hingegen schon. Dabei sei gerade dieser Bereich ganz besonders auf Subventionen angewiesen, klagt Ad s’Gravensande von "Kunsten 92", einer Interessengemeinschaft, der sich mehr als 400 niederländische Kunst- und Kulturinstitute angeschlossen haben:
"Gerade für neue Musik-, Tanz- oder Theaterproduktionen ist es unglaublich schwer, Sponsoren zu finden – erst recht in Zeiten der Rezession, da werden Sponsorverträge eher gestoppt als verlängert."
Die zweite wichtige Sparmaßnahme hingegen ist bereits beschlossene Sache - und auch davon sind die Podiumskünste ganz besonders schwer betroffen: der Erhöhung der Mehrwertsteuer für Theater- und Konzertkarten von 6 auf 19 Prozent am 1. Juli.