Es diskutieren:
- Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts
- Dr. Andreas Görgen, Leiter der Abteilung Kultur und Kommunikation im Auswärtiges Amt
- Dr. Almut Wieland-Karimi (Geschäftsführerin des ZIF - Zentrum für Internationale Friedenseinsätze)
- Theresa Breuer, Reporterin und Filmemacherin
Moderation: Hans Dieter Heimendahl, Deutschlandfunk Kultur
Auswärtige Kulturarbeit zwischen Friedensengagement und Imperialismus
54:56 Minuten
![Die Tänzerin Fahima Mirzaie, Gründerin der Sama Dance-Gruppe, ist am Ende ihres Auftritts auf dem Boden zusammengesunken. Die Tänzerin Fahima Mirzaie, Gründerin der Sama Dance-Gruppe, ist am Ende ihres Auftritts auf dem Boden zusammengesunken.](https://bilder.deutschlandfunk.de/FI/LE/_8/f6/FILE_8f64c546837ecefe0c889ee3567c456c/000-1wk269-jpg-100-1280x720.jpg)
Nach 20 Jahren steht die Entwicklungsarbeit in Afghanistan vor einem Scherbenhaufen. Es ist nicht gelungen, belastbare nachhaltige Strukturen zu schaffen. War der Versuch, Demokratie und Zivilgesellschaft zu fördern, nur eine andere Art von Kulturimperialismus?
Die fehlgeschlagenen Versuche, in Afghanistan demokratische Strukturen zu fördern, zeigen einmal mehr, wie wichtig eine genaue Kenntnis des Landes ist. Das gilt genauso für die Förderung der Kultur.
Dabei ist kulturelle Arbeit in ihrem Erfolg nur schwer messbar, auch weil einzelne Menschen, die durch zivilgesellschaftliches Engagement gefördert oder bestärkt werden, zwar nicht für große Fortschritte stehen können, ihre Erfahrungen aber in die Gemeinschaft tragen.
Die Hoffnung nach dem Scheitern
Auch wenn die politischen Interventionen gescheitert sind, bleibt die Hoffnung, dass eine kulturelle Zusammenarbeit mittel- bis langfristig wieder zustande kommen und beim nächsten Mal "besser scheitern" kann als bisher.
Was aber vor allem bleibt – so sehen es neben der Journalistin und Filmemacherin Theresa Breuer, die die "Luftbrücke Kabul" mitinitiiert hat, auch alle anderen Gesprächsteilnehmer – ist die Verantwortung für diejenigen, die an dieser Zusammenarbeit beteiligt waren und nun akuten Bedrohungen durch die Taliban ausgesetzt sind.
Die Diskussion fand am 26.10.2021 in der St. Matthäus-Kirche in Berlin statt, in Zusammenarbeit mit der Initiative kulturelle Intergation, dem Deutschen Kulturrat, der Stiftung St. Matthäus und dem EKD Kulturbüro.