Kulturaustausch mit Bangladesch

Modedesign statt billige Näharbeiten - ja, bitte!

Frauen und Männer arbeiten in der Textilfabrik "One Composite Mills" in Gazipur, einem Vorort der Hauptstadt Dhaka in Bangladesch.
Mehr als nur Produktion: in Bangladesch kann man auch Modedesign studieren © picture alliance / dpa
Heike Selmer im Gespräch mit Anke Schaefer und Christopher Ricke |
Bangladesch - die meisten denken da sofort an Billigtextilien und ausgebeutete Näherinnen. Entworfen wird bislang kaum in dem Land. Das soll sich ändern, sagt die Modedesign-Professorin Heike Selmer - mit Hilfe eines Designer-Austauschs zwischen Berlin und Dhaka.
"Made in Bangladesh" - dieses Label ist öfter in Bekleidung zu finden. Die dort massenweise billig hergestellte Kleidung für Großkonzerne geriet aufgrund unmenschlicher Arbeitsbedingungen immer wieder in die Schlagzeilen. Ein Modedesign-Austauschprojekt des Goethe-Instituts, der Kunsthochschule in Berlin-Weißensee und der Universität der Künste will dabei helfen nachhaltige Produktionsmethoden zu fördern und traditionelle Handwerkstechniken wiederzubeleben.
Erfolgreiches Recycling in Bangladesch
Die zwölf Teilnehmer aus Berlin und Bangladesch seien sehr beeindruckt von den Aufenthalten in jeweils anderen Land gewesen, erzählt Heike Selmer, Professorin für Modedesign an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. So hätten die Berliner Designer "zum Beispiel gesehen, wie erfolgreich Materialien (in Bangladesch) recyclet werden können, dass da wirklich nicht nur irgendwelche zweitklassigen Produkte entstehen müssen."
Umgekehrt hätten die Teilnehmer aus Bangladesch neue Erkenntnisse entwickelt, aus welchem Materialien sich Produkte fertigen ließen und wer dies tue. "Wir hoffen natürlich, dass sie das Erlebte auch in die Firmen bringen, in denen sie zukünftig arbeiten werden."
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