Kulturpolitik

Wie die SPD Kunst- und Kulturschaffenden helfen will

06:58 Minuten
Carsten Brosda, Kultursenator Hamburgs mit Mund-Nase-Schutz-Maske mit der Aufschrift "KulturErste" vor der ersten Theater-Premiere nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie 2020 im Schmidts Tivoli in Hamburg
Mancher sieht Carsten Brosda schon als künftigen Kulturminister. Der will sich dazu nicht äußern. Wichtiger sei jetzt, "die SPD-Kulturpolitik zu verantworten". © imago / Chris Emil Janßen
Carsten Brosda im Gespräch mit Gabi Wuttke |
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Länder und Kommunen sollen weiterhin ihr kulturelles Angebot finanzieren können. Dabei müsse der Bund sie unterstützen, sagt der Hamburger SPD-Kultursenator Carsten Brosda. Vor allem brauche es ein System der sozialen Absicherung für Künstler.
Auch die pandemiegebeutelte Kulturszene wird Gegenstand der Sondierungen über eine neue Bundesregierung - möglicherweise SPD-geführt - sein.
Damit Länder und Kommunen weiterhin ihr Angebot aufrecht erhalten und die regionalen Museen, Theater, Opernhäuser und Kinos ihrem Kulturauftrag nachkommen können, sei die finanzielle Hilfe des Bundes notwendig, sagt der SPD-Politiker und Kultursenator in Hamburg Carsten Brosda.

Schuldenerlass für mehr finanzielle Spielräume

Mancher sieht den gebürtigen Gelsenkirchener schon als künftigen Kulturminister. Dazu will er sich nicht äußern. Wichtiger sei es ihm in der jetzigen Situation, "die SPD-Kulturpolitik zu verantworten" und mit anderen Parteien gegebenenfalls über eine "gemeinsame Programmatik" zu verhandeln.
Wie könnte der Kultur konkret finanziell geholfen werden? Etwa durch Schuldenerlass für die Kommunen, sagt Brosda, der auch Präsident des Deutschen Bühnenvereins ist.
Es sei ein Vorschlag von Olaf Scholz gewesen, Kommunen von ihren alten Schulden zu befreien, "um ihnen damit neue finanzielle Spielräume zu geben, die dann natürlich auch für die Aufgaben geleistet werden können, die sich im kulturellen Bereich befinden." Diese Punkte werde man nun wieder auf die Tagesordnung bringen müssen.

Soziale Absicherung der Kunst- und Kulturschaffenden

Ebenso wichtig sei eine soziale Absicherung von Künstlerinnen und Künstlern – gerade in Situationen wie im Lockdown, wenn Einnahmen wegbrächen. Als eine weitere Herausforderung nennt Brosda die Notwendigkeit, Nachhaltigkeit und Diversität in der Kunst zu fördern, ohne dabei jedoch die künstlerische Freiheit einzuschränken.
Brosda glaubt nicht, dass seine Partei mit solchen Gedanken bei der FDP von vornherein auf Granit stoßen werde: Es gebe auch dort "Akteure, die durchaus ein Interesse daran haben, dass kulturelle Infrastrukturen in unserem Land erhalten bleiben."
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