Kulturrat: Qualitätsniveau kultureller Bildung aufrechterhalten

Der Vorsitzende des deutschen Kulturrats, Professor Max Fuchs, hat sich erfreut über das Anerkennen der Bedeutung von kultureller Bildung durch alle im Bundestag vertretenden Parteien, gezeigt.
Am Montag kündigte Fuchs im Deutschlandradio Kultur an, Politiker und Politikerinnen in dieser Frage beim Wort zu nehmen. Es sei die Aufgabe des Kulturrats, sie nach der Wahl daran zu erinnern, was sie vor der Wahl gesagt hätten.

Der deutsche Kulturrat hatte in der Vergangenheit so genannte Wahlprüfsteine zu Fragen um die kulturelle Bildung beim Lernen und der Persönlichkeitsentwicklung Jugendlicher an alle Parteien versandt und am Montag zusammen mit Bildungsministerin Edelgard Bulmahn eine Studie zur "Kulturellen Bildung in der Bildungsreform" vorgestellt.

Fuchs betonte, es gebe in allen Parteien gute Ansätze zur Kulturpolitik, die anerkennen, dass Kultur einen besonderen Schutz benötige und kulturelle Bildung für junge Leute wichtig sei. Zwar bedauere er, dass die Kultur im gestrigen Fernsehduell zwischen den beiden Kanzlerkandidaten Angela Merkel und Gerhard Schröder keine Rolle gespielt hätte, jedoch habe Merkel mit der Aufstellung des profilierten Kulturpolitikers Norbert Lammert in ihrem Kompetenzteam ein erfreuliches Zeichen gesetzt:

"Das hätte es vor vier Jahren so noch nicht gegeben."

Um die kulturelle Bildung sei es in Deutschland nicht schlecht bestellt, sagte Fuchs. Das zeige die gut funktionierende kulturelle Infrastruktur inner- und außerhalb der Schulen. Nun gehe es darum, dieses Qualitätsniveau aufrecht zu erhalten, dazu liefere der Kulturrat Ideen und in diese Richtung werde man auch konsequent "Stimmung machen", unterstrich Fuchs.

Zu kritisieren sei, dass Deutschland sich immer noch schwer tue, anzuerkennen, dass es ein Einwanderungsland sei. Dies würde sich in den Schulen und auch bei den Unternehmungen deutscher Kultureinrichtungen widerspiegeln.

Auch müsse man sich endlich vom Subventionsbegriff in der kulturellen Bildung verabschieden. Es handele sich um Investitionen, nicht um Subventionen, die irgendwo verloren gingen und die man notfalls auch streichen könne, so Fuchs.

Sie können das Interview mit Professor Fuchs über den Audio-Link in der rechten Spalte hören.