kulturSchock - Satire zum Reformationstag

Martin Luther for Fifa-Präsident?

Martin Luther (l.) - verwaister Stuhl des Fifa-Präsidenten (r.)
Martin Luther (l.) - verwaister Stuhl des Fifa-Präsidenten (r.) © dpa / picture alliance / Peter Endig / Ennio Leanza
Von Andre Zantow |
Wir versuchen Martin Luther zurück in die Gegenwart zu holen - scheitern aber an der Transitzone. Der Lego-Asien-Beauftragte erklärt unterdessen, warum Künstler keine Bausteine bekommen. Außerdem vertonen wir die erste Buzz-Feed-Liste des CSU-Politkers Joachim Herrmann.
Zum Reformationstag versucht der "Kulturschock" Martin Luther zurück in die Gegenwart zu holen. Leider scheitern wir in der Transitzone der CSU. Luther hatte keinen gültigen Pass dabei. Zumindest auf Lego ist Verlass: keine Bausteine für Künstler – nicht, dass sie sich verschlucken.
Der Lego-Asien-Beauftragte erklärt einleuchtend warum und hat gleich noch was mitgebracht. Aus dem Kosovo hört man ja so einiges: vor allem Schüsse. Und wir vertonen Joachim Herrmanns erste Buzz-Feed-Liste.
Außerdem: Wie kommt Berlin mit Wohlstandsflüchtlingen zurecht? Viele Millionäre müssen erstmal in einem besonderen Erstaufnahmelager unterkommen. Eleonora Pauli hat eines besucht.

Karamba Diaby plädiert für bessere Bildung für Pegida-Kinder
Und last but not least: SPD-Politiker Karamba Diaby macht sich Gedanken über Pegida.
Diabys Sprachnachricht zum Nachhören.
Karamba Diaby (SPD) lacht im Ernst-Reuter-Haus in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) während der Sitzung des SPD-Landesvorstandes. Der aus dem Senegal stammende Diaby zieht über die Landesliste als erster aus Afrika stammender Abgeordneter in den Bundestag ein. Die Sozialdemokraten analysierten in Magdeburg das Abschneiden ihrer Partei bei der Bundestagswahl. 
Karamba Diaby (SPD) lacht im Ernst-Reuter-Haus in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) während der Sitzung des SPD-Landesvorstandes. © picture alliance / dpa / Jens Wolf
"Bildung ist der Schlüssel. Deshalb ist es alternativlos auch Angebote für Pegidia zu schaffen. Denn de facto wird der größte Teil dieser Menschen bei uns bleiben.
Die Frage ist nun also: Wie können wir gemeinsam Integration gestalten?
Schon in den Kitas könnten wir den Pegida-Kindern zeigen, dass es mehr Farben gibt, als Schwarz-Rot-Gold. Ja, wir sind ein reiches Land und wir können es uns leisten auch bunte Stifte abzugeben.
Und in der Schule? Dort sollten wir einen besonderen Fokus auf Prozentrechnung richten. Dann könnten Kinder mit pegidistischem Hintergrund lernen, dass 15.000 Menschen in Dresden gegenüber 80 Millionen Menschen in Deutschland nicht die Mehrheit sind. Wer Mathematik versteht, versteht auch Demokratie.
Und in der Ausbildung - meine Damen und Herren - auch in der Ausbildung können wir mehr tun. Viele machen eine Lehre beim Schreiner und bauen dann ständig Holzkreuze. Aber Holzkreuze waren früher ein Exportschlager - vor 2000 Jahren. Heute muss die Jugend Autos bauen oder Software. Ermutigen wir sie doch dazu! Nur weil sie anders aussehen und reden, sind sie nicht dümmer als wir!
Ihr seid willkommen und werdet gebraucht. Dieses Zeichen müssen wir aussenden.
Denn letztlich ist die Integration von Pegida auch eine Chance für Deutschland. Wenn jeder von uns auch regelmäßig abends an der frischen Luft spazieren gehen würde, wären wir fitter und gesünder und das entlastet die Krankenkassen zum Wohle aller.
Und zum Schluss erlauben sie mir eine persönliche Bemerkung: Ich bin vor genau 30 Jahren in die DDR gekommen. Heute bin ich Bundestagsabgeordneter für die SPD in Sachsen Anhalt. Integration durch Bildung. Wenn es bei mir gelingt, gelingt es auch bei Pegida."
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