Kulturstaatsministerin will Äußerungen bei Berlinale-Abschlussgala aufarbeiten
Nach den Äußerungen zum Nahost-Krieg auf der Abschlussgala der Berlinale hat Kulturstaatsministerin Roth angekündigt, die Vorfälle zu untersuchen. Roth sagte, die Statements seien erschreckend einseitig und von einem tiefgehenden Israel-Hass geprägt gewesen. Sie beklagte, die Terrorattacke der Hamas und das Leid der Geiseln seien nur von Festivalchefin Rissenbeek klar und deutlich angesprochen worden. Die Berlinale-Leitung betonte, die kritisierten Äußerungen auf der Gala gäben keinesfalls die Haltung des Festivals wieder. Der israelische Botschafter in Deutschland, Prosor, sagte, antisemitische und israelfeindliche Äußerungen seien auf der Berlinale mit tosendem Applaus bedacht worden. Es scheine, dass die Lektion aus der Kunstausstellung Documenta nicht begriffen worden sei. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Schuster, sprach in der "Bild"-Zeitung von "Hetze gegen Israel und Juden auf deutschen Kulturveranstaltungen". Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Beck, forderte im RBB-Hörfunk eine kulturpolitische Strategie gegen Antisemitismus.