Kulturwissenschaftlerin Leder verurteilt Terrorglorifizierung in der Kulturszene

    Der israelbedingte Judenhass zeigt sich auf deutschen Straßen. Auch Vertreter der Kulturszene haben sich an den Protesten beteiligt.
    Der israelbedingte Judenhass zeigt sich auf deutschen Straßen. Auch Vertreter der Kulturszene haben sich an den Protesten beteiligt. © imago / Sachelle Babbar
    Kultur- und Literaturwissenschaftlerin Stella Leder hat die "Glorifizierung des Terrors" durch einen Teil der deutschen Kulturszene verurteilt. Sie hätte nicht gedacht, dass latenter Antisemitismus über Nacht umschlage in einen offenen, eliminatorischen, sagte sie im Deutschlandfunk. Die Stimmung und Haltung in der Kulturszene zum neuen Krieg im Nahen Osten zeigt sich nach Einschäzung von Leder uneinheitlich. Man habe auf der einen Seite das auffällige Schweigen, und es zeige sich auch Solidarität mit der israelischen Bevölkerung mit klaren Statements gegen Antisemitismus. Es gebe aber auch eine Glorifizierung des Terrors durch Kuratoren und Künstler. Wenn diese solche Aussagen treffen, dann täten sie es mit dem Eindruck, dass solche Statements in der internationalen Kunstszene geduldet und akzeptiert seien. Das fände Leder erschreckend. Sie forderte alle und insbesondere die Kulturinstitutionen dazu auf, rote Linien aufzuzeigen und deutlich zu machen, dass es nicht sein kann.