Kundrun zieht positive Zwischenbilanz der Kampagne "Du bist Deutschland"

Der Vorstandsvorsitzende von Gruner + Jahr, Bernd Kundrun, hat eine positive Zwischenbilanz der von ihm mitinitiierten Kampagne "Du bist Deutschland" gezogen.
Das Echo sei "fulminant", mit der Aufmerksamkeit sei er "mehr als zufrieden", sagte Kundrun am Samstag im Deutschlandradio Kultur. Die kritische Diskussion um die Benutzung des Deutschland-Begriffes in der Werbung wie um die Kampagne selbst sei erwünscht, betonte er.

Wörtlich sagte Kundrun: "Deutschland ist kein Schimpfwort und sollte es auch in Zukunft nicht sein."
Die Debatte, ob eine Stimmung für das Land auch in wirtschaftlicher Hinsicht von Bedeutung sei, sei wichtig, sagte der Gruner + Jahr-Chef. "Wir wollten ja einen Anstoß geben, dafür, dass sich die Leute damit auseinandersetzen, dass man nur dann erfolgreich sein kann, wenn man im Kopf bereit ist, an den Erfolg zu glauben." Diese Einstellung scheine in Deutschland derzeit zu fehlen.

Die Kampagne fordere jeden auf, über seine Möglichkeiten nachzudenken. Sie richte sich an Unternehmer und Arbeitgeber, die Impulse setzen könnten, die wiederum Arbeitsplätze schaffen können. "Wenn sich alle gleichzeitig ins Zeug legen, kann sich schon eine Menge bewegen", betonte Kundrun.

Er sehe mit Genugtuung, dass viele Menschen den Grundton der Kampagne aufgriffen. "Nachdem wir uns, auch was die Stimmung angeht, in einer ständigen Abwärtsspirale befunden haben, sind jetzt doch eine Menge Leute zu der Auffassung gelangt, dass man ganz bewusst auch mal in die andere Richtung argumentieren muss." Dieses Argumentieren falle in Deutschland nicht schwer. Deutschland sei nicht Globalisierungsverlierer, sondern Exportweltmeister, betonte Kundrun. "Wir sind nicht diejenigen, die am Hungertuch nagen, sondern wir haben in Deutschland einen überzeugend hohen Lebensstandard im Vergleich zu vielen anderen Ländern."
Kampagnemotiv "Du bist Deutschland"
Kampagnemotiv "Du bist Deutschland"© Jung von Matt/next GmbH