"Kung Fu Panda 2"

Von Hans-Ulrich Pönack |
"Kung Fu Panda 2" von Jennifer Yuh Nelson ist der Debütfilm einer langjährigen Storyboard-Zeichnerin aus dem Animationshaus der Produktionsfirma "DreamWorks" ("Madagascar"; "Spirit – Der wilde Mustang"). Und die Fortsetzung des erfolgreichen Animationsfilms von 2007. Gleich vorweg: selten war ein "Kinderfilm" – freigegeben ab 6 Jahren – dermaßen offen brutal und fast nur auf Kampf getrimmt.
Wie war das im Original?: Ein pummeliger, verfressener, behäbiger Panda-Bär mit Namen Po wird im China von Anno Dunnemals zum großen Drachenkrieger auserkoren. Und von einem Großen Meister, Shifu, entsprechend ausgebildet. Denn irgendwo gibt es immer Feinde, die besiegt werden müssen.

Also: "Glaube an dich selbst", dann klappt schon alles, lautete damals das Slapstick-Motto. Mit viel Klamauk- und Knuddel-Charme ging der beleibte Po-Lausbub ans Werk und konnte sympathisch punkten. Jetzt ist der Panda mit seinen urigen Kampfgefährten, den "Furiosen Fünf", allesamt pfiffige Viecher wie Tiger, Affe, Schlange & Co., im erneuten Einsatz.

Weil sich irgendwo im Reich ein größenwahnsinniger, machtgieriger Lord Pfau Shen in den Besitz einer mächtigen Waffe gebracht hat, mit der er China unterjochen will. Stichwort: Die neue Erfindung Schießpulver. Doch dieser Kampf kann letztlich nur gelingen, wenn Po endlich seinen "inneren Frieden" findet, verheißt ihm sein Lehrmeister.

Doch das ist gar nicht so einfach, denn zugleich ist Panda Po schon lange auf der Suche nach seiner eigenen Identität. Woher stammt er? Wer sind seine Eltern? Wieso wurde er vom "Daddy"-Gänserich Mr. Ping adoptiert? Was ist damals passiert? Die Antworten kennt ausgerechnet der fiese Pfau. Also ist Po doppelt motiviert, auf den zu treffen, sich mit ihm zu duellieren.

Fortan wird "Auf sie mit Gebrüll" gespielt. Laut, bunt, aggressiv. Zwar sieht der dickliche Po immer noch wie eine tollpatschige Knuddeltype aus, doch hat man ihm seine spielerischen Gags weggenommen. Jetzt ist er "nur" einer dieser üblichen, "Terminator"-ähnlichen überdimensionalen Helden, die für Recht und Ordnung sorgen.

Wieder einmal lautet das grölende Moto in einem amerikanischen Kinder-Movie: Du musst erst viel kämpfen und Krieg führen, bevor es den erwünschten Frieden gibt. Eine ziemlich reaktionäre Doktrin für die lieben zuschauenden Kleinen.

Visuell dagegen imponiert der Film. Vor allem auch in seinem 3-D-Format. Im Original sprechen Jack Black (Po), Angelina Jolie (Tigerin), Dustin Hoffman (Meister Shifu) sowie Gary Oldman (Pfau) und Jackie Chan (Affe). Bei uns dürfen Promis wie Hape Kerkeling, Bettina Zimmermann, Gottfried John, Udo Schenk, Ralf Schmitz und Cosma Shiva Hagen stimmlich ran.

USA 2010/2011, Regie: Jennifer Yuh, Deutsche Synchronstimmen: Hape Kerkeling, Bettina Zimmermann, Cosma Shiva Hagen, Gottfried John, Ralf Schmitz, ab 6 Jahren, 94 Minuten

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