"Kunst ist, was sich als Kunst verkaufen lässt"

Von Ursula Escherig |
Der Kunstmarkt boomt: Fast täglich kann man Meldungen über Rekordpreise für zeitgenössische Kunst lesen. So wurde etwa Gerhard Richters Gemälde "Domplatz, Mailand" bei Sotheby’s in London für rund 37 Millionen Dollar versteigert. Die Stars des Kunstmarktes sind nicht mehr die großen Namen des vergangenen Jahrhunderts, sondern die Künstler der Gegenwart.
Denn das globale Kapital, von russischen Oligarchen bis zu chinesischen Millionären, sucht Anlagemöglichkeiten jenseits von Immobilien und Aktien: Kunst ist mehr und mehr zum Spekulationsobjekt geworden. Zahlreiche neue Künstlerromane beschäftigen sich mit diesem Hype und den Verwerfungen des Kunstbetriebs.

Dabei geht es auch um die veränderte Rolle des Künstlers: Von der einstigen Geniegestalt des 19. Jahrhunderts hat er sich zu einer Kultfigur im Medienkapitalismus gewandelt. In den Fokus der Literatur gerät auch die Figur des Kunstsammlers: Gibt es ihn überhaupt noch, den intellektuellen Sammler, der ein Kunstwerk angemessen würdigen kann? Oder ist nur noch Gier der Treibstoff des Kunstmarkts?

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