14. bis 17. September 2017: art berlin 2017 - Fair for Modern and Contemporary Art
Neuauflage mit vielen jungen Galerien
Die Berliner Kunstmesse "Art Contemporary Berlin" stand so gut wie vor dem Aus. Nun erlebt sie eine Wiederauferstehung - als "Art Berlin" in Zusammenarbeit mit der "Art Cologne". Im Interview erläutert Messechefin Maike Cruse das neue Konzept.
In der Welt des Kunstmessen ist die "Koje" der Normalfall. So heißt im Messe-Deutsch das Stückchen Platz, das jeder Galerist bekommt, um dort Werke der von ihm vertretenen Künstler zu zeigen - unabhängig davon, was links und rechts davon gezeigt wird. Aber entspricht die Kultur der Koje auch der flirrenden Kunststadt Berlin, die Künstler aus der ganzen Welt anzieht und eine reiche, heterogene Galerieszene hat?
Vor neun Jahren gründeten Berliner Galeristen deshalb das Gegenprojekt zur Koje: Die "Art Berlin Contemporary" ("abc") wollte Avantgarde sein - und mehr als nur eine Ansammlung von Verkaufsständen. Sie präsentierte einzelne Objekte und Werke "kojenfrei" in einer großen Halle - und im besten Fall auch mit Bezug zueinander und zum Ort.
Immer nur ein Künstler pro Galerie durfte ausstellen, die gezeigten Werke außerdem nicht älter als zehn Jahre sein. Nun soll es eine Weiterentwicklung der abc geben: Für den Neustart als "Art Berlin" hat sich die Messe nun mit der "Art Cologne" zusammengetan. Das Ziel: Mit diesem Schritt aus der abc wieder eine klassische Kunstmesse machen.
In Eigenregie organisiert
"Wir sind eine kleine Gruppe von Galeristen", erzählt Messechefin Maike Cruse, man brauchte also einen Partner. Auch das Gallery Weekend Berlin wird von ihnen organisiert. Normalerweise gehören solche Veranstaltungen zur Stadt, sagt sie, "doch wir machen das in Eigenregie."
"Berlin hätte das schon allein gekonnt, aber die Stadt Berlin hat irgendwie nicht so viel Interesse am Kunstmarkt. Und wir hatten sowieso Kontakte nach Köln."
Man hätte die abc noch weitermachen können, doch man wollte sie weiterentwickeln und größer machen, um die Galerien zu stärken, die sich eine abc nicht unbedingt leisten konnten.
"Um den Kunstmarkt zu stärken, muss man eine klassische Messe machen, die man dann auch größer aufzieht."
70 der 110 teilnehmenden Galerien waren auch zuvor schon bei der abc dabei, sagt Cruse.
"Aber wir haben sehr viele junge Galerien dazu genommen - das war uns ein besonderes Anliegen."