Mehr Informationen zur internationalen Konferenz "Postmigrantische Gesellschaft?! - Kontroversen zu Rassismus, Minderheiten und Pluralisierung" auf der Webseite des Jüdischen Museums in Berlin.
Als Postmigrant abgestempelt
Mit der Vokabel "postmigrantisch" wird seit einigen Jahren der besondere Lebenshintergrund von Deutschen beschrieben, die Kinder von Einwanderern sind. Für die Kulturwissenschaftlerin Onur Nobrega sorgt diese Generation aktuell für kulturelle Vielfalt in der Kunst.
"Postmigrantisch" - dieser Begriff wurde in Deutschland am Theater geprägt: 2006 kuratierte Shermin Langhoff das erste "postmigrantische Festival" am Berliner Hebbel am Ufer, zwei Jahre später erklärte sie das Ballhaus Naunynstraße zum "postmigrantischen Theater".
Die Bezeichnung dient als Label, um die Lebenswirklichkeiten von Deutschen zu beschreiben, die Kinder von Einwanderern sind. Sie haben zwar keine eigene Migrationserfahrung, aber werden als Angehörige der zweiten und dritten Generation mit dem Thema "Migrationshintergrund" gesellschaftlich konfrontiert.
Die Bezeichnung dient als Label, um die Lebenswirklichkeiten von Deutschen zu beschreiben, die Kinder von Einwanderern sind. Sie haben zwar keine eigene Migrationserfahrung, aber werden als Angehörige der zweiten und dritten Generation mit dem Thema "Migrationshintergrund" gesellschaftlich konfrontiert.
Mittlerweile ist der Begriff "postmigrantisch" im akademischen Mainstream angekommen. Noch bis Samstag diskutieren Wissenschaftler aus Deutschland, England und den USA am Jüdischen Museum in Berlin über Fragen der "postmigrantischen Gesellschaft".
Darüber, wie sich der Theaterbegriff im wissenschaftlichen Diskurs verändert hat, und ob Postmigranten jemals deutsch werden, sprechen wir mit der Kulturwissenschaftlerin Onur Susan Nobrega. Ihre Dissertation hat sie über "Postmigrantisches Theater und kulturelle Vielfalt in den Künsten" geschrieben.