Anne Imhof verwandelt Deutschen Pavillon in Raubtierkäfig
Einen gläsernen Zwischenboden hat Anne Imhof für ihre Performer im Deutschen Pavillon auf der Venedig-Biennale eingezogen. Über ihnen bewachen drei Dobermänner den abgezäunten Bau. Wir haben mit Anne Imhof über ihre Inszenierung gesprochen - ein Publikumsmagnet wird sie in jedem Fall.
Der Deutsche Pavillon ist eingezäunt wie ein Raubtierkäfig. Drei Dobermänner laufen in den Käfigen hin und her. Der Innenraum ist entleert, ein gläserner Zwischenboden wurde eingezogen, unter dem die Akteure der mehrstündigen Performance "Faust" durchkriechen, sich in Zeitlupe bewegen, singen. Manchmal kriechen sie aus ihrem gläsernen Käfig raus, stehen neben dem Besucher, oder gehen vor den Pavillon und sogar auf das Dach. Sie wirken wie Gefangene, können aber jederzeit raus. Der Besucher ist zwar mitten drin, bleibt aber trotzdem auf Distanz zu den melancholisch, fast unbeteiligt wirkenden Akteuren. Genau in dieser Ambivalenz bewegt sich die Performance von Anne Imhof. Ein Publikumsmagnet wird der Deutsche Pavillon in jedem Fall. Wir haben mit Anne Imhof über ihre Inszenierung gesprochen.