Die Kunstmesse "Affordable Art Fair" ist vom 16. November bis zum 19. November in Hamburg zu sehen.
Bezahlbare Kunst - für alle?

Gute Kunst muss nicht immer Millionen kosten, sagt der Kunsthändler Rüdiger Weng, dessen Sammlerherz auch immer mal wieder für ein preiswertes Objekt schlägt. Weng begrüßt, dass sich jetzt in Hamburg eine Messe der bezahlbaren Kunst widmet.
"Mir liegt natürlich als jemand, der international tätig ist, auch viel daran, dass junge Sammler, junge Käufer reinkommen, deren Portemonnaies noch nicht so tief sind", sagte der Kunsthändler Rüdiger Weng im Deutschlandfunk. Er begrüße deshalb die Initiative der Messe für bezahlbare Kunst in Hamburg, nur Objekte zu verkaufen, die höchstens 7500 Euro kosten. Gute Kunst könne man auch für wenig Geld bekommen, sagte Weng, der mit "Weng Fine Art AG" als erster an die Börse ging und dessen Firma heute zu den führenden deutschen Kunsthandelsunternehmen zählt.
Anfänge als Schüler
Er habe auch mal klein angefangen und in den 1980er-Jahren kurz nach der Schulzeit für 300 Mark sein erstes Kunstwerk gekauft. "Auch heute für meine eigene Sammlung kaufe ich immer wieder preiswerte Dinge." Der Preis eines Kunstwerkes sage nicht immer etwas über die Qualität aus, sondern es handele sich um einen Marktpreis. Es gebe auch auf dem unteren Preisniveau qualitätsvolle, spannende und vielversprechende Kunst. Es sei schön, wenn die Besucher der Hamburger Messe einen Überblick bekommen könnten, ohne das Gefühl, sich Kunst eigentlich nicht leisten zu können.
Kunst als Ware
Als Kunstsammler agiere er privat wie jeder andere Kunstsammler auch. "Ich kann deshalb auch die Sammlerherzen sehr gut nachvollziehen", sagte Weng. Aber als Vorstand seiner AG gehe es vor allem darum, optimiert Gewinn zu erzielen. "In dem Moment ist Kunst dann Ware." Viele große Kunsthändler seien auch Sammler, das lasse sich gut vereinbaren.

Rüdiger Wengs Sammlerherz schlägt immer mal wieder auch für ein preiswertes Objekt.© Weng Fine Art AG
Sammler sind vor allem Männer
Bei den Kunstkäufern handele es sich bei 80 bis 90 Prozent um Männer. "Das hat damit zu tun, dass das Sammeln in den Genen der Männer verankert ist und weniger bei den Frauen", sagte Wang. Sammeln sei eine Form des Jagens. Gerade in den USA sei die Trophäenjagd sehr populär. "Man jagt nach den Schätzen, die man erwerben will." Wenn es um figurative Kunst gehe kauften diese Männer mit Vorliebe Bilder mit Abbildungen jüngerer Frauen. Es gebe auch bestimmte Farben, die beliebter seien und höhere Preise erzielten. "Es ist ein Teil der Marktanalyse, der ganz wichtig ist", sagte Weng. Man müsse sich damit beschäftigen, damit eine breite Käufergruppe bereit sei ein Kunstwerk zu erwerben.