Humboldt-Forum soll ein Volkspalast werden
Ist der Gedanke des Berliner Humboldt-Forums zu elitär? Nur im besten Sinne, meint der Kunsthistoriker Horst Bredekamp. Das Berliner Stadtschloss soll "für die gesamte Bevölkerung ein Begehungsort werden" - so wie das Centre Pompidou in Paris.
Das Berliner Humboldt-Forum soll den Charakter eines Volkspalastes bekommen. Dies bekräftigte der Kunsthistoriker Horst Bredekamp im Gespräch mit dem Deutschlandradio Kultur. Die geplanten Ausstellungen und Veranstaltungen sollten zwar dem "höchsten Niveau" genügen und in diesem Sinne auch elitär sein. "Aber es soll ein Centre Pompidou werden natürlich, also ein Gebäude, das für die gesamte Bevölkerung ein Begehungsort werden wird", sagte er. "Das ist eine entscheidende Idee: Es soll kein Regierungspalast werden. Und darüber hat es Missverständnisse gegeben in der Bevölkerung."
Bredekamp äußerte sich erfreut über die Wahl des britischen Museumsexperten Neil MacGregor in die Gründungsintendanz, der er selbst angehören wird. "Neil MacGregor ist eine der herausragenden Gestalten der Museumswelt überhaupt", sagte Bredekamp. "Er hat die Idee des Humboldt-Forums im Grunde seit 15 Jahren immer wieder nicht nur begleitet, sondern auch vertreten, in Reden, internen Kommissionen". Zudem sei er mit der deutschen Kultur vertraut wie kaum jemand sonst. Dies habe er auch mit seiner Ausstellung über Deutschland im Londoner British Museum bewiesen.