Kunstmarkt in Coronazeiten

Galeristen fordern Unterstützung durch Kunstankäufe

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Drei Bilder - links, geradeaus und rechts - des Malers Andreas Gursky in einer Retrospektive in der Hayward Gallery in London 2018.
Berühmte Künstler wie Andreas Gursky hätten ihren Durchbruch nicht ohne die Hilfe der Galerien geschafft, meint der Galerist Rupert Pfab. © imago stock&people
Rupert Pfab im Gespräch mit Gabi Wuttke |
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Mit einem Brandbrief haben sich zwei Düsseldorfer Galeristen an die Landesregierung von NRW gewandt. Auch sie bräuchten wegen der Coronakrise finanzielle Unterstützung. Diese käme auch den Künstlern zugute und sei kein Almosen.
Die Lage sei wirklich ernst, erklärt Rupert Pfab, der in Düsseldorf eine Galerie betreibt und gemeinsam mit seiner Kollegin Daniela Steinfeld den "Brandbrief" an die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen geschrieben hat.
"Die Umsätze brechen gänzlich ein. Unsere Kunden sind ja oft auch Unternehmen, Ärzte und Menschen, die selbst betroffen sind. Die können im Augenblick keine Kunst kaufen und wahrscheinlich auch in absehbarer Zeit nicht."

Wichtige Säule im Kunstbetrieb

Mit dem Brief wollen sie NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) darauf aufmerksam machen, dass die Galerien "eine der vier wichtigen Säulen im Kunstbetrieb" seien, so Pfab.
"Die anderen drei Säulen sind die Sammler, die Museen und die Künstler. Und wir sind sozusagen ein Bindeglied zwischen diesen anderen drei Säulen." Daher müsse man die Galerien unterstützen, um auch den Künstlern zu helfen.
Der Galerist Rupert Pfab am Mikrofon in einem Studio von Deutschlandfunk Kultur.
Der Düsseldorfer Galerist Rupert Pfab will, dass das Land NRW mehr Geld für den Kauf von Kunst aus Galerien zur Verfügung stellt, weil in der Coronakrise die Käufer wegbleiben.© (Deutschlandfunk Kultur / Jana Münkel)
Dabei ginge es nicht darum, einen "Geldsegen" zu erhalten. Vielmehr würde es einen Gegenwert geben, nämlich die gekauften Kunstwerke:
"Wir wollen ja keinen Almosen, wir wollen ja keine Spende. Wir wollen ja lediglich, dass die Ankaufsetats in den Museen und vom Land NRW mit seinen zwei großen Stellvertretern, nämlich der Kunstsammlung NRW in Düsseldorf und dem Kunsthaus Kornelimünster in Aachen, dass die gut ausgestattet werden."
Im Raum Köln/Düsseldorf, so Pfab, gäbe es rund 70 mittelgroße bis größere Galerien und für die wäre ein zweistelliger Millionenbetrag von Nöten. Das sei nicht übertrieben, wenn man bedenke, wieviel Geld andere Industrien zur Unterstützung bekämen und welchen Summen jährlich in die Ausbildung von Künstlern. Und: "Wo sollen die denn nach dem Studium hin, wenn es keine Galerien mehr gibt?"

Ohne Galerien keine großen Künstler

Auch wenn sich der Brandbrief zunächst nur an die Landesregierung von NRW wendet, kann sich Pfab auch eine Ausweitung der Forderung auf ganz Deutschland vorstellen. Denn "wir sind so stolz in diesem Land auf unsere großartigen Künstler Gerhard Richter, Joseph Beuys, Andreas Gursky und wie sie alle heißen. Ohne Galerien gäbe es die aber gar nicht und ohne eine breite Kunstszzene wären die nie daraus gewachsen."
(kpa)
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