Kurt-Wolff-Preis

"Für einen kleineren Verlag ist das der Oscar"

Jörg Sundermeier 9.8. 2000
Der Verleger als junger Mann: Jörg Sundermeier 2000 © picture alliance / dpa / Berliner Zeitung / Mike Fröhling
Er will die vielfältige Verlags- und Literaturszene in Deutschland fördert: der mit 26.000 Euro dotierte Kurt-Wolff-Preis. In diesem Jahr geht er an den Verbrecher Verlag in Berlin. Verliehen wird er im nächsten Jahr auf der Leipziger Buchmesse.
Der Verbrecher-Verlag bringt Sachbücher heraus, aber der Schwerpunkt liegt auf der Belletristik – und da sind auch mal Musiker und Künstler dabei wie Wolfgang Müller von Die Tödliche Doris oder der Grafiker Jim Avignon.
In der Begründung heißt es, der Verlag halte mit großen Editionen wie zum Beispiel den Tagebüchern von Erich Mühsam und Werksausgaben von Gisela Elsner "die Erinnerung an sozialistische und anarchistische Traditionen in Deutschland wach".
Verbrecher-Verleger Jörg Sundermeier zeigte sich "ein wenig überrascht über diese Begründung" und sagte im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur: "Wir haben uns natürlich sehr sehr gefreut. (…) Für einen kleineren Verlag ist das der Oscar." Er hoffe jetzt auf "einen gewissen Aufwind noch mal, eine gewisse andere Anerkennung", die auch andere Verlage durch diesen Preis erhalten hätten. "Uns freut es natürlich, dass sowohl unsere Gestaltung, unsere Herstellung, aber vor allem eben unsere Programmauswahl, also unsere Autorinnen und Autoren auf diese Weise gelobt werden, das bestätigt uns in unserer Arbeit."
Das vollständige Gespräch mit Jörg Sundermeier können Sie als MP3-Audio hören.