Armin Nassehi (Hg.): Kursbuch 183 – Wohin flüchten?
Murrmann Verlag, Hamburg 2015
192 Seiten, 19,00 Euro
Ein Kursbuch zu Flucht und Globalisierung
Moralisch aufgeladene Diskurse brächten uns in der Flüchtlingsdebatte nicht weiter, stellen die Autoren im Kursbuch "Wohin flüchten?" fest. Die Soziologen, Migrationsforscher und Journalisten stellen komplexere Fragen wie: Gibt es ein Recht auf Migration?
"Wohin flüchten", so lautet der Titel des aktuellen Kursbuchs – und stellt eine essentielle Frage für viele Menschen, die bereit sind oder gezwungen werden, ein neues Leben anzufangen und ein altes aufzugeben. Ohne Gewissheit auf Erfolg.
In seinem Editorial betont Kursbuch-Herausgeber und Autor Armin Nassehi, dass das "Wohin?" zwar eine offene, aber nicht die entscheidende Frage sei. In zwölf Beiträgen stellen sich Soziologen, Migrationsforscher und Journalisten den akuten Fragen rund um Flucht, Vertreibung und das Ankommen. Und stellen dabei heraus, dass die derzeitigen europäischen Flüchtlingsfragen mehr oder weniger untauglich geworden sind.
Weder moralisch aufgeladene Diskurse, noch das Betonen des Asyltatbestands brächten uns in der Debatte weiter. Heutige Fluchtgründe seien komplexer und also auch komplexer zu betrachten:
Erleben wir eine Einwanderungskrise?
Migration sei nicht als Ergebnis von Krisen, Katastrophen und Defiziten zu sehen, sondern viel mehr als ein zentrales Element der Globalisierung, zum Beispiel: Gibt es ein Recht auf Migration? Haben wir es mit einer Einwanderungskrise zu tun oder mit einer Krise der Politik?
Diese und viele weitere Fragen werden in dem neuen Kursbuch 183 "Wohin flüchten?" aufgeworfen – es bietet zwar keine klaren Antworten, aber dafür eine Bestandsaufnahme eines Prozesses, der gerade beginnt. Renommierte Beiträger wie der britische Migrationsexperte Roger Zetter, der Soziologe Albert Scherr und der Psychologe Friedrich Kiesinger beleuchten das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln und bieten neue Ansätze.