Theodor Wolff: Juli 1914 - Meine Zeugenaussage zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges
Herausgegeben und eingeleitet von Robert Vehrkamp
Aisthesis Verlag Bielefeld, 165 Seiten, 17,80 Euro
Post von der Front
Der Journalist Theodor Wolff wandte sich früh gegen den Krieg und versuchte zu intervenieren. Ernst Jünger wiederum rang als Soldat um die Anerkennung seines Vaters – und schrieb Feldpostbriefe.
Theodor Wolff, Cousin des Verlegers Rudolf Mosse, war zwölf Jahre lang Zeitungskorrespondent in Paris und anschließend von 1906 bis 1933 Chefredakteur des "Berliner Tageblatts". Im Juli und August 1914 nutze er seine guten Kontakte ins Auswärtige Amt für eine distanzierte Analyse der diplomatischen Krise Europas.
Ernst Jünger meldete sich als glückloser Abiturient freiwillig, am Ersten Weltkrieg teilzunehmen, fand bei der Reichswehr in einer Offizierslaufbahn Halt und suchte mit seinen Feldpostbriefen an die Familie dem strengen Vater zu imponieren. Am Ende erhielt er den Tapferkeitsorden "Pour le Mérite" und schrieb das Buch "In Stahlgewittern".
Ernst Jünger: Feldpostbriefe an die Familie 1915-1918
Herausgegeben von Heimo Schwilk
Verlag Klett-Cotta Stuttgart, 133 Seiten, 19,95 Euro
Mit Feldpostbriefen wurde schon während des Ersten Weltkrieges und erst recht danach Politik gemacht, anfangs seien solche, die in Zeitungen zu lesen waren, sogar bestellt gewesen, vermutet Jens Ebert. Er hat nun seinerseits 255 beispielhaft ausgewählt - aus 20.000 Karten und Briefen, die in deutschen und österreichischen Archiven aufbewahrt sind. Doch es liegt wohl an der Subjektivität eines jeden Absenders, dass selbst eine breite Auswahl nur ein unvollständiges, ja widersprüchliches Bild des Geschehens an der Front und in der Heimat zeichnet.
Vom Augusterlebnis zur Novemberrevolution: Briefe aus dem Weltkrieg 1914-1918
Herausgegeben von Jens Ebert, Wallstein Verlag Göttingen
394 Seiten, 29,90 Euro, auch als ebook erhältlich.