Mal richtig fett den Probenraum umbauen
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Die Band Kytes aus München lässt sich seit fünf Jahren von einer Woge der Aufbruchstimmung tragen. Die einstigen Schulfreunde gewannen seitdem den New Music Award, veröffentlichten zwei Alben und gründeten ihr eigenes Label. Und es geht weiter.
"On the run" hieß die EP der Münchner Band "Kytes" im Jahr 2015. Den gleichnamigen Song beschrieben sie damals als Ausdruck eines Aufbruchgefühls. Der Aufbruch zieht sich seitdem kontinuierlich durch ihre Bandgeschichte. Rückblickend schmunzeln Schlagzeuger Timothy Lush und Sänger Michael Spieler über diese Formulierung von damals.
Trotz der Corona-Zeit fühle es sich auch jetzt gerade wieder nach Aufbruch an, sagt Spieler. Sie haben in diesem Jahr gerade erst ein neues Album herausgebracht, daher hätten sie die Zeit ohne Auftritte anderweitig genutzt. "Wir haben gesagt, dass wir unseren Probenraum mal richtig fett umbauen. Wir machen da ein richtig geiles Studio draus und danach machen wir uns an eine neue Platte ran."
Eigentlich wollten sie im Dezember auf Tour gehen, doch daraus wird nun nichts. Für eine Band sei eine Tour wichtig, weil Konzerte am lukrativsten sind. Lush betont, wie wichtig es war, dass sie vor zwei Jahren ihr eigenes Label gegründet haben, weil sie dadurch bei Spotify selber Geld einnehmen könnten und nicht von einem Deal abhängig seien, an dessen Ende sie womöglich leer ausgingen.
"Das ist ganz cool", sagt Lush. "Natürlich gibt es immer die Hater, die das Streaming haten und sagen, das ist so schlecht. Das Schöne am Streaming ist, finde ich, dass kontinuierlich Einkommen reinfließt." Dadurch sei der Druck nicht so groß, dass man dringend ein neues Album produzieren müsse. Durch das Streaming gebe es in der Hinsicht eine gewisse Konstante.
"Kerim und ich sind schon zusammen in der Krabbelgruppe gewesen", erzählt Lush. Danach gingen sie in denselben Kindergarten und waren zusammen im Fußballverein. In der Schule gehörte auch Tim schon dazu. Alle gingen gemeinsam auf ein Münchner Gymnasium und gründeten ihre eigene Band. Und am Ende der Schulzeit, so Lush, "haben ein paar Leute schon gecheckt, dass das nicht so schlecht ist, was wir machen. Und da haben wir einfach weitergemacht."