Die bayerischen Blechblas-Botschafter
Sie treten grundsätzlich barfuß und in Lederhosen auf und sind so etwas wie Bayerns populärster Weltmusikexport. La Brass Banda feierten ihr zehnjähriges Bandjubiläum und ihr neues Album "Around the World" mit einem Konzert in der Münchner Olympiahalle.
"Sensationell, unglaublich toll!"
"Des war viel länger als erwartet und es war ne Bombenstimmung bis zum Schluss."
"Über drei Stunden, des Lied 'Autobahn' dreimal, war gut."
"Ja, hammergeil. Drei Stunden Blaskapelle muss man erstmal schaffen. Da schau ich auf jeden Fall wieder hin. Das war echt lustig."
"Des war viel länger als erwartet und es war ne Bombenstimmung bis zum Schluss."
"Über drei Stunden, des Lied 'Autobahn' dreimal, war gut."
"Ja, hammergeil. Drei Stunden Blaskapelle muss man erstmal schaffen. Da schau ich auf jeden Fall wieder hin. Das war echt lustig."
Der Auftritt in der fast ausverkauften Münchner Olympiahalle wird als das mit Abstand längstes Konzert in die LaBrassBanda-Bandgeschichte eingehen.
Zum Schluss gab es Zugabe um Zugabe, die Band schien gar nicht mehr aufhören zu wollen, spielte manchen Song ein zweites und drittes Mal und zwischendurch sogar ein Neue-Deutsche-Welle-Medley mit Falcos "Amadeus" und Nenas "99 Luftballons".
Auch das passte an diesem Abend, der eigentlich kein Konzert, sondern eine einzige Party war, mit der Olympiahalle als Großraumdisco und tanzenden Fans bis in die hintersten Ränge.
Das Publikum bunt gemischt, 30/40/50+, aber auch sehr viele Junge, und die dann durchaus im Dirndl oder in der Lederhose. Das spezielle am LaBrassBanda-Sound: das viele Blech, erklärt Frontmann Stefan Dettl.
"I glaub, bei alle andern Musikstile hast a Gitarre dabei, a Keyboard dabei – irgendwelche Instrumente, die schaun, dass sie irgendwie einen Teppich machen, und des fehlt bei uns komplett. Bei uns san sehr viel Löcher dazwischen, weil wir schnaufen müssen, und den LaBrassBanda-Klang macht aus, dass es einfach bis auf Blechbläser sunst koane Klänge gibt. So die Rythmussektion natürlich noch, aber was es so normal gibt, dass den Offbeat die Gitarre oder des Keybaord macht, das müssen bei uns alles die Blechbläser machen, und es is manchmal ganz schee zach aa, zum spuin, aber des macht glaub ich auch des Besondere dann aus."
Das Besondere ist natürlich auch die unglaubliche Rhythmik, mit der die Blechbläser spielen – mal breit und behäbig wie eine dahinstapfende Elefantenherde, mal spitz, in blitzschnellen Synkopen wie die besten Balkantrompeter.
Natürlich sind die Musiker von LaBrassBanda in bayerischen Blaskapellen groß geworden, aber sie haben auch ein klassisches Studium hinter sich, geben die New Yorker Youngblood Brass Band als Vorbilder an und Stefan Dettl hat seine ersten Poperfahrungen vor zehn Jahren in der Disko gemacht, als er zu den Sets befreundeter DJs improvisierte.
Das inspirierte ihn zur Gründung einer Band, die anfangs erstmal keinen Erfolg hatte, wie sich Dettl im "Bauwagn"-Song der neuen CD "Around the World" erinnert.
Mit Blechmusik rund um die Welt
Die ganze Welt haben LaBrassBanda im Januar und Februar bereist. Da spielten sie in Clubs, Bars und Bierhallen in Ländern, in denen sie kaum einer kennt. Von Vietnam über Australien, die USA, Mexiko, Südamerika bis nach Spanien und Marokko ging die Tour. Sie war mal wieder eine dieser verrückten LaBrassBanda-Unternehmungen, die für den Zusammenhalt der Band offenbar ziemlich wichtig sind.
"Des ganze Gebilde LaBrassBanda verändert si da. Es wird farbenfroher, ma verliert vui Ängste, die ma hod, aa vor so mexikanische Mariachi-Klänge oder sowas, weil wenn die einfach selber mitspuin, die san dann auf uns zuakemma und ham mit uns mitgschpuid, und dann verlierst halt so die Angst, oder wenn ma so Samba-Rhythmen spuin und mit der Samba-Schule hamma jammen deafn, dann verlierst halt du die Angst, wenn die sagn, des is ok – also ihr seid’s net direkt Brasilianer, aber es is‘ in Ordnung wia’s ihr spuids!"
Demnächst werden LaBrassBanda ihr neues Album "Around The World" in über 50 Konzerten in Deutschland, Österreich und der Schweiz vorstellen. Mehr als die Hälfte der Auftritte findet in Bierzelten statt.
Bierzelt als Konzertbühne
Seit vier Jahren haben LaBrassBanda das Bierzelt als idealen Spielort für sich entdeckt – und verstehen sich dabei als Kulturbotschafter, die so das oft große Stadt-Land-Gefälle in Sachen Kultur zumindest ein bisschen ausgleichen können.
"So a Stadt leistet sich dann halt einen Konzertsaal, wo halt guads Programm is und wo halt viel Kultur stattfindet und des hast halt oft aufm Land ned. Was aber jede Ortschaft had, des is oamal oi vier Jahr a Bierzelt: vo da Feuerwehr oda vom Fuaßballverein oda so – vom Musikverein. Und dann nutzen mia den Raum als Konzertbühne. Die kriang a richtigs Konzert, mit Wellenbrecher, mit oana richtign Anlag, so wiassdas vo de groassn Festivals kennst.
Und die Kombination is natürlich fantastisch, weil ganz vui Kinda stengan do zwischen zwölf und 16 oder achtzehn Jahr, und die ham davor oft no nie a Liveband ghead, und da leuchdn die Augn natürlich. Und dann san natürlich aba aa ganz vui von der Ortschaft dabei, die normalerweis‘ ned auf a Konzert geh dadn, Opas, Omas – mit Enkel. Die Konzertsituation is a gans a Bsonderne – und die genießen mia scho sehr."