Lakonisch Elegant

#87 Das Autokino als Kulturort – gemeinsam einsam auf die Leinwand glotzen?

42:24 Minuten
Aufnahme aus einem Autokino, mit Autos im Vordergrund und der Leinwand im Hintergrund, vor blauem Himmel.
Tickets werden in diesem Autokino pro Fahrzeug verkauft, nicht pro Person. © Johannes Nichelmann / Deutschlandradio
Von Christine Watty und Johannes Nichelmann |
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Das Autokino ist zurück, als Kulturort mit wenig Ansteckungsgefahr. Wie gemeinsam kann man im Auto Kultur erleben? Ändert Corona langfristig unser (kritisches) Verhältnis zum Auto? Ein Road-Podcast, unter anderem mit dem Philosophen Kilian Jörg.
Außer vielleicht für Retro-Fans und Liebhaberinnen und Liebhabern von Oldtimern war das Autokino bis zur Verbreitung des Corona-Virus kein Thema. Knutschende Teenies auf ausladenden Rückbänken von US-amerikanischen Riesenschlitten, irgendwann in den 50ern – das ist wohl die häufigste Assoziation mit diesem Ort, der nicht mehr braucht als eine Leinwand und davor einen Parkplatz. Jetzt machen bundesweit neue Autokinos auf. Sie zeigen nicht nur Filme, sondern bieten auch Konzertveranstaltungen an.

Power Angels und Parkplatzpublikum

Das Lakonisch-Elegant-Team hat sich für diesen Podcast in ein Autokino bei Berlin aufgemacht, dort mit dem Betreiber über dessen Intention und Vorbereitung für den Autokino-Sommer gesprochen und außerdem herausgefunden, was die Power Angels im Autokino machen; im Gespräch mit den Leuten im Nachbarfahrzeug geht es um die lange Corona-Zeit ohne Kulturveranstaltungen – und warum ein Autokino da wenigstens etwas hilft.
Wird das Auto wieder hip?
Ins Auto zugeschaltet wird auch der Autor und Philosoph Kilian Jörg. "Backlash – Essays zur Resilienz der Moderne" heißt sein aktuelles Buch, in dem es auch ums Auto geht – allerdings als Ort der "Desintegration". Wie findet er denn, dass wir uns aus dem Autokino melden, das gerade noch kritisch betrachtete Stadtmobilität auf vier Rädern wieder hipper macht? Ist diese Entwicklung ein wahrer "Backlash"?

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