#97 Blockbuster “Tenet” - Kann Christopher Nolan das Kino retten?
37:56 Minuten
Manche Filme muss man im Kino sehen. Das behauptet auch Regisseur Christopher Nolan von seinem neuen Streifen “Tenet”. Macht das Nolan zum Heilsbringer der krisengeplagten Kinobranche? Ein Gespräch mit Patrick Wellinski und Christine Berg.
Geht es ums Kino, kennt Regisseur Christopher Nolan keine Kompromisse. Während Disney die Premiere seines Mulan-Remakes wegen der aktuellen Situation auf die eigene Streamingplattform verlegt hatte, wartete Nolan lieber, bis er seinen neuen Film "Tenet" trotz Corona standesgemäß im dunklen Kinosaal zeigen konnte: auf großer Leinwand, mit ordentlich Bumms aus den Boxen.
Kann "Tenet" die Kinos retten?
Ob Bildschirm oder Leinwand, das ist in diesen Tagen mehr als eine Stilfrage. Nolans Entscheidung könnte eine ganze Branche durch die Krise retten. Vorausgesetzt, dass "Tenet" gut läuft – und zwar erstmal nicht in den USA, sondern zunächst in Deutschland, Kanada und Südkorea.
Aber kann man in Coronazeiten über 200 Millionen Produktionskosten wieder einspielen? Und lohnt sich das Spektakel überhaupt?
Fühlen ist wichtiger als verstehen
Trotz aller Ungewissheiten ist eine Sache sicher: komplett verstehen wird den Film sowieso niemand. Nolan erzählt vorwärts, rückwärts, seitwärts. Also im Grunde wie immer. Dabei ist "Tenet" ein Spiel mit der Zeit, das uns auch etwas über unsere zwischen Achtsamkeit und Immer-Online-Hektik pendelnden Gesellschaft verrät.
Was der Film über das Kino an sich aussagt, über verschwurbelte Dramturgien und was Nolans Cameo-Auftritt bedeutet, darüber diskutieren wir mit Filmkritiker Patrick Wellinski und Christine Berg, der Vorsitzenden des Hauptverbandes deutscher Filmtheater.