Lakonisch Elegant trifft 54books
Zur Buchmesse befasst sich Lakonisch-Elegangt mit autofiktionaler Literatur. Eine Frage: Wie wird Autofiktion zu mehr als zu einer persönlichen Bestandsaufnahme? © Getty Images / iStockphoto / CurvaBezier
Buchmesse 2022: Lust auf Geschichten!
40:07 Minuten
Das Werk der Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux beruht vor allem auf ihrer eigenen Biografie. Überhaupt prägt das Erzählen von sich selbst aktuell viele Neuerscheinungen. Hat keiner mehr Lust auf fiktive Geschichten?
Das Verführerische an sogenannter autofiktionaler Literatur – nämlich das Einsteigen in die Lebesrealitäten des Autors, der Autorin – scheint bei übermäßigem Konsum auch irgendwann das Anstrengende: Statt in der Literatur versinken zu können, trifft man auf Teile der Lebensgeschichte von Autorinnen und Autoren, und damit auf gesellschaftliche Realitäten.
Annie Ernaux hat auf diesem thematischen Background den Literaturnobelpreis bekommen. Kim de l’Horizons „Blutbuch“ darf auch zu den autofiktionalen Werken gezählt werden und wurde gerade mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Auch daneben gibt es viele weitere Veröffentlichungen, die sich mit den ureigenen Themen derjenigen beschäftigen, die sie aufschreiben.
Wo sind die Geschichten?
Wir besprechen all das in diesem Podcast: Was genau ist eigentlich Autofiktion? Welche Funktion erfüllt dieses Genre? Und gibt es gerade einen regelrechten Selbsterzähler-Boom? Wann ist es zuviel und wie wird Autofiktion zu mehr als zu einer persönlichen Bestandsaufnahme?
Uns treibt dabei die Suche nach Geschichten um. Uns interessiert die Antwort auf die Frage, warum so gerne von sich selbst erzählt wird: Manchmal scheint es aus aufklärerischen Gründen, dann aus politischen, und hier und da vielleicht auch aus fehlenden Ideen für neue Romanstoffe? Unser Gespräch hören Sie im Live-Kulturpodcast, von der Frankfurter Buchmesse.