Harry & Meghan auf Netflix
Nur noch ein Drittel der Briten steht hinter Harry und Meghan, die nun in einer Netflix-Doku ihre Sicht erzählen. © Netflix
Ist das Revolution oder kann das weg?
40:11 Minuten
Prinz Harry und Herzogin Meghan erzählen in einer Netflix-Doku vom Leben hinter den Palastmauern und ihrem Bruch mit dem Königshaus. Kann diese Erzählung der britischen Monarchie etwas anhaben? Ein Gespräch mit der Journalistin Judith Poznan.
In dieser Doku geht es um die Wahrheit – das kündigt Prinz Harry vollmundig an und zieht damit die größte Menge an Zuschauerinnen und Zuschauern an, die eine Netflix-Dokumentation je in der ersten Woche der Veröffentlichung erreicht hat.
Über 80 Millionen Menschen sollen schon gleich zum Start mit Harry und Meghan geschmachtet und gelitten haben – nicht wenige aber haben sich auch umgehend geärgert: Nur noch ein Drittel der Briten steht laut Umfrageergebnissen hinter dem Königshauspaar, das sich vor drei Jahren aus den royalen Fesseln befreite und nicht nur den Palast, sondern auch gleich das Land verlassen hat.
Gibt’s was Neues?
Inzwischen sind alle sechs Folgen erschienen. Angereichert mit Exkursen in die britische Kolonialgeschichte und die des Königshauses, umringt von vielen Expertinnen und Experten. Was aber ist dran an dieser Dokumentation, wie sehr geht sie ins persönliche Detail und bestätigt und illustriert die Vorwürfe, die Harry und Meghan dem Königshaus öffentlich machten? Dort herrschten rassistische Strukturen und sie seien nie ausreichend geschützt worden, so das Paar.
Steckt sogar noch größeres Erschütterungspotenzial für „das System“ der britischen Monarchie in diesen sechs Stunden Filmmaterial? Vielleicht hat die Serie immerhin eine Antwort auf die Frage, warum so viele mit dieser Monarchie in so einer innigen Hassliebe verbunden sind? Vorweihnachtlich betrachtet könnte unsere Antwort kaum besser lauten: Es ist die Reality-Doku einer schrecklich netten Familie.