Stromae, Macron, Houellebecq
Präsident Macron: Fürchten sich die Impfgegner jetzt vor ihm? © picture alliance / dpa / abaca / Harsin Isa
Eine Woche, drei Aufreger: das Frankreich-Feuilleton-Spezial!
35:35 Minuten
Präsident Macron äußert sich krass zu Impfgegnern, Stromae singt in den TV-Nachrichten über Suizidgedanken und das Feuilleton stürzt sich auf den neuen Roman von Michel Houellebecq. Ganz schön was los in Frankreich! Der Kulturpodcast analysiert die Lage mit Journalistin Romy Strassenburg.
Keine Frage, es wird uns in den nächsten Wochen weiter an Kulturereignissen mangeln. Erst der Neujahrskater und dann wieder kaum was los, wegen Corona. Im Gegensatz dazu gab es in Frankreich seit Beginn des Jahres gleich drei formvollendete Aufreger. Und so widmen wir diese Ausgabe des Kulturpodcasts Frankreich und einem ersten Jahresrückblick - bereits Mitte Januar! Früher dran ist keiner.
Ein Präsident goes fäkal
Mit der freien Journalistin, ARTE-Moderatorin und Buchautorin Romy Strassenburg geht es um Emmanuel Macron, Stromae und Michel Houellebecq. Präsident Macron steht in unserem Gespräch für eine Kultur der Klarheit. Oder wie soll man verstehen, dass er Ungeimpfte in Zukunft gern „emmerder“ möchte. „Ankacken“ ist dabei wahrscheinlich die unglücklichste aller Übersetzungen, die daraufhin die Runde machten. Doch ganz schlecht ist dieser Empörungsmoment nicht.
Stromae mit Suizidgedanken
Der belgische Musiker Stromae wurde ebenso explizit wie Frankreichs Präsident, wenn auch in einem ganz anderen Bereich: In den 20-Uhr-Nachrichten des französischen Senders TF1 sprach er über sein neues Album, wechselte mitten im Interview in einen Song und thematisierte darin ohne Triggerwarnung seine eigenen Suizidgedanken.
Michel Houellebecq unterhielt derweil ausführlich das deutsch-französische Feuilleton mit seinem aktuellen Roman, der möglicherweise sein letzter sein soll.
Inszenierung schlägt Inhalt
Wir schauen uns diese drei Ereignisse genauer an, suchen Zusammenhänge und ordnen ein: Wie spektakulär ist die Stromae-Aktion und wie "passt" sie nach Frankreich - oder muss man seinen Auftritt vor allem popkulturell und viral denken?
Werden mit einer dieser Aktionen Tabus gebrochen? Was hat Macron wirklich gesagt und war das cool? Wen interessiert Houellebecq denn nun? Was wird auf ihn alles projiziert, vor allem aus den deutschen Feuilletons?
Oder ist am Ende alles nur Show?